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  S-Boote Kriegsmarine - Mittelmeer 1941 - 1942

 

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S-Boote in der Kriegsmarine 1935 - 1945

Die Kriegschauplätze der S-Boote

 

Mittelmeer 1941 - 1942

Der Seekrieg im Mittelmeer nahm einen ungünstigen Verlauf für die Achsenmächte. Da die erbeuteten jugoslawischen Kriegsschiffe (vier Zerstörer, zwei U-Boote, sechs S-Boote, ein Minenleger und sechs M-Boote) von Italien beansprucht worden waren, sah die deutsche Seekriegführung nur den Weg, Fahrzeuge ins Mittelmeer zu verlegen, die über die Flüsse und Kanäle dorthin verbracht werden konnten. Sonst konnten nur U-Boote durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer gelangen.   

Die Skl unterrichtete das OKW am 05.08.1941 über ihre Absicht, nach Beendigung des Ostsee-Einsatzes je eine S- und eine R-Flottille "gemäß Führerweisung" ins Mittelmeer zu überführen. Der Zeitbedarf für die Werftüberholung der Boote und die Passage von Rotterdam über Rhein, Rhein-Rhône-Kanal und Rhône nach La Spezia wurde auf 2 ½ bis 3 Monate veranschlagt. Ausgewählt wurden die 3. SFltl (Kptlt. Kemnade) und die 6. R-Flottille. Entscheidend für die Auswahl der 3. SFltl war die Größe der Boote des Typs "S 30", da die Schleusenkammern des Rhein-Rhône-Kanals für andere Bootstypen zu kurz und zu schmal (38,5 x 5,05 m) waren. Die 3. SFltl sollte zur "direkten und indirekten Sicherung des Transportweges Sizilien/Tripolis dienen und vor der nordafrikanischen Küste operieren".

 Mit einem letzten Vorstoß von "S 54" und "S 33" von Windau aus beendete in der Nacht vom 22./23.09.1941 die 3. SFltl ihren Einsatz in der Ostsee. Die beiden Boote verlegten am 25.09.1941 zusammen mit dem Begleitschiff "Adolf Lüderitz" nach Swinemünde. Die anderen Boote der Flottille verlegten nach der Begleitsicherung für das Schlachtschiff "Tirpitz" und den Schweren Kreuzer "Admiral Scheer" nach Wilhelmshaven, wo die Flottille mit Begleitschiff am 28.09.1941 festmachte. 

Die französische Staatsführung (Marschall Petain) war mit der Überführung der S- und der R-Flottille ins Mittelmeer einverstanden und so verlegte die erste Gruppe mit "S 33" (Oblt.z.S. Karl-Heinz Stolzenburg), "S 31" (Llt.z.S. Heinz Haag), "S 34" (Oblt.z.S. Erwin Lüders), "S 61" (Oblt.z.S. Axel von Gernet) und S "35" (Lt.z.S. Horst Weber) nach Rotterdam, wo sie am 08.10.1941 im S-Boot-Bunker festmachte. Am 09.10.1941 begann mit den Booten "S 61", "S 31" und "S 35" die Verlegung mit der Fahrt rheinaufwärts. Am 12.10.1941 machten die Boote in Mannheim fest, am 14.10.1941 wurde Straßburg erreicht. Dort wurden die Kraftstoffzellen im Achterschiff geleert und der Kollisionsraum geflutet, so dass die Boote kopflastig waren, um die Propeller unbeschädigt durch die Kanäle zu bekommen.

Schwarze Boote für die Verlegung ins Mittelmeer - Bild: Archiv Förderverein

Bei dem Wassserstand hilft nur noch Staken - Bild: Archiv Förderverein

Französischer Verbindungsoffizier - Bild: Archiv Förderverein

Alle tragen "zivile" Kluft - Bild: Archiv Förderverein

Das sieht nicht wie ein Kriegsschiff aus - Bild: Archiv Förderverein

Die ersten fünf Boote in einer Schleuse - Bild: Archiv Förderverein

Überführung auf der Rhône - Bild: Archiv R. Krokowski

Am 14.11.1941 erreichten die ersten Boote Port St. Louis und durch die Seeschleuse das Mittelmeer. "S 33" und "S 34" folgten mit zweitägigem Abstand.  Die ersten Boote liefen am 18.10.1941 in La Spezia ein, wo sie für eine Woche ins Dock kamen.

La Spezia - Bild: Archiv Ralf Krokowski

Einbau der Torpdedorohre in La Spazia - Foto: Archiv R. Krokowski

Genaues Einpassen der Rohre ist erforderlich - Foto: Archiv R. Krokowski

Offiziere der 3. SFltl 1941 mit italienischen Offizieren in La Spezia, von links: Oblt.z.S. Lüders, Lt.z.S. Haag, Oblt.z.S. Stolzenburg, Lt.z.S. Weber, Kptlt. Kemnade (Zivil), Oblt.z.S. von Gernet und Oblt.z.S. (Ing.) Bielitzer - Bild: Archiv Oblt.z.S. a.D. Backhaus

Am 21.11.1941 meldete sich der Tenente de Vascello (Kptlt) Luigi de Manincor mit seinen beiden Assistenten, den Sotto Tenentes Mario Barone (Sohn des Adm. Barone) und de Tomasi, Drei drei Offiziere haben entscheidend an der Vorbereitung der späteren Stützpunkte für die S-Boote in Augusta und in Porto Empedocle mitgewirkt.

Am 28.11.1941 verlegten sie nach Gaeta. Schlechtes Wetter hielt sie hier zwei Tage lang fest. Dann wurde nach Augusta an der Ostküste Siziliens verlegt, wo die Boote am 01.12.1941 einliefen. Augusta war ein Kriegshafen der italienischen Marine, der den Booten als Stützpunkt dienen sollte.

Welchen Wert Italien auf den Einsatz deutscher Schnellboote im Mittelmeer beimaß, lässt sich daraus ersehen, dass der König von Italien, Victor Emauel III., der 3. SFltl bereits am 03.12.1941 einen Besuch abstattete und die Front der angetretenen Besatzungen abschritt.

Der Italienische König bei der 3. SFltl - Bild aus Kemnade "Die Afrikaflottille"

Der erste Einsatz der 3. SFltl in der Nacht 12./13.12.1941 mit fünf Booten richtete sich gegen Malta, das für den Nachschubverkehr nach Nordafrika eine ständige Bedrohung bildete. Die Luftaufklärung hatte Kreuzer und Zerstörer im Hafen von La Valetta gemeldet. Der Einsatz der Flottille blieb aber ohne Ergebnis, da die britischen Einheiten nicht ausliefen.   

I

In der nächsten Nacht wurde mit vier Booten ein weiterer erfolgloser Einsatz gefahren da keine Ziele in Sicht kamen. Da es so schien als würden nachts keine Schiffe aus- oder einlaufen, schlug der Chef 3. SFltl vor, Minen vor La Valetta zu werfen. In der Nacht 16./17.12.1941 wurde vor dem Hafen mit "S 33", "S 35", "S 61" und "S 31" mit je drei TMA, einer UMA und vier Spreng- sowie einer Reißboje eine Minensperre geworfen. 

In der Nacht zm 19.12.1941 musste eine Unternehmung wegen Schlechtwetter abgebrochen werden. Die zweite Minenoperation erfolgte in der Nacht 21./22.12.1941. Es wurde eine Anschlusssperre gelegt, in der folgenden Nacht eine weitere. Dabei explodierten kurz nach dem Werfen vier Minen, was ein starkes Flak-Abwehrfeuer auf der Insel hervorrief, da man annahm, dass es sich um Bombenabwürfe handelte. In der Nacht 25./26.12.1941 legten nur zwei Boote, "S 34" und "S 61", neun TMA, wovon wieder zwei Minen explodierten. "S 35" hatte vorzeitig wegen Maschinenschadens umkehren müssen. 

Am 14.01.1942 lief die 3. SFltl mit ihren fünf Booten aus, um vor Malta eine weitere Minensperre zu legen. Die Luftwaffe sollte Störangriffe fliegen, was jedoch nicht erfolgte. Da die Minen bei dem heftigen Seegang durch Hin- und Herrollen an Deck eine Gefahr für die Boote darstellte, wurden sie auch ohne die Störflüge geworfen. 13 Minuten nach dem Werfen der letzten Mine explodierte die erste, kurz darauf die zweite und insgesamt explodierten neun Minen von den 24 geworfenen Minen.

Da das Sperrwaffenamt im OKM dafür keine Erklärung fand, wurden die TMA bis auf weiteres nicht mehr verwendet.

In der Nacht 18./19.01.1942 wurde die 3. SFltl auf einen Konvoi von Alexandria nach Malta angesetzt. Die Flottille stieß aber an dem Konvoi vorbei und wegen Wetterverschlechterung lief sie ohne Erfolge wieder nach Augusta zurück.

Am 05.02.1942 erreichte die zweite Verlegungsgruppe mit "S 54" (Oblt.z.S. Claus-Degenhardt Schmidt), "S 56" (Oblt.z.S. Wuppermann, "S 57" (Lt.z.S. Günther Erdmann), "S 58" (Lt.z.S. Geiger) und"S 59" ( Oblt.z.S. Albert Müller) in Augusta ein, nachdem sie die letzte Etappe erst am 10.01.1942 beginnen konnte und am 15.01.1942 in La Spezia zur Wiederherstellung der Einsatzfähigkeit eingelaufen war. Die Flottille verfügte nunmehr über acht Boote.   

 

   

 "S 59" und ein unbekanntes Boot in Augusta 1942 - Foto: Archiv 7. SGschw

Zur Flottille gehörten die Boote wie folgt:.

Boot Dienstgrad Name Kennzeichen
S 31 Lt.z.S. Heinz Haag Fliegender Fisch
S 33 Oblt.tz.S. Karl-Heinz Stolzenburg Seeschlange
S 34 Lt.z.S. Horst Weber ?
S 35 Oblt.z.S. Erwin Lüders Seepferdchen
S 54 Oblt.z.S. Claus-Degenhart Schmidt Tiefseefisch
S 56 Oblt.z.S. Siegfried Wuppermann Hai
S 57 Oblt.z.S. Günther Erdmann Delphin
S 58 Lt.z.S. Eberhard Geiger Sägefisch
S 59 Oblt.z.S. Albert Müller Seelöwe
S 61 Oblt.z.S. Axel von Gernet Meerjungfrau

 

"S 31" in einem italienischen Hafen - Foto: Archiv R. Krokoswski

"S 35" im Mittelmeer - Foto: Archiv R. Krokoswski

Um die Sizilien-Straße besser überwachen zu können, verlegte die 3. SFltl am 06.02.1942 nach Porto Empedocle an der Südküste Siziliens. 

Von hier aus wurde in der Nacht 06./07.02.1942 ein Einsatz gegen einen von der Luftaufklärung gemeldeten Konvoi gefahren. Die Boote bekamen keinen Feind in Sicht und schlechtes Wetter zwang die Boote zur Umkehr. Am Morgen des 07.02. liefen die Boote z.T. mit Seeschäden in Augusta ein. 

Am 20.02.1942 verlegte die Flottille erneut nach Porto Empedocle. Schlechtes Wetter verhinderte Einsätze obwohl die Luftaufklärung Feindmeldungen brachte. Erst in der Nacht 05./06.03.1942 konnte die Flottille einen Einsatz gegen die tunesische Küste fahren jedoch ohne einen Gegner zu sichten. 

 

Getarnte S-Boote im Hafen von Porto Empedocle (Foto: Aus Kemnade: Die Afrika Flottille)

In den Nächten zwischen dem 15.03. und dem 28.04.1942 warf die 3. SFltl die Minensperren MT 6 bis MT 18. Es kam immer wieder zu Explosionen von Minen. Die zwischenzeitlich wieder freigegebenen TMA wurden wiederum gesperrt. Es durften jetzt nur noch UMB (40 kg TNT statt 215 kg) und  Flußminen Typ C (FMC) geworfen werden. Dann zwang schlechtes Wetter der Flottille eine Ruhepause auf. 

In der Nacht vom 06./07.05.1942 wurde von "S 31", "S 34" und "S 61" eine weitere Minensperre geworfen. Nach dem Minenwerfen stießen die Boote überraschend auf eine britische Motorlaunch ("ML 130"), die in vier Artillerie-Anläufen niedergekämpft wurde, obwohl diese mit einem 76-mm-Geschütz und zwei 20-mm-Maschinenkanonen bewaffnet war. Die Boote bargen Karten und Verschlussmaterial und übernahmen den Kommandanten, den Wachoffizier und neun weitere Besatzungsmitglieder. Fünf Männer waren verwundet. Auf deutscher Seite gab es einen Leichtverletzten auf "S 31".

Unwirksam getarnte S-.Boote aus der Luft gesehen - Foto: Archiv H. Haag

Masch.ObGefr. Krokowski - Foto: Archiv R. Krokowski

In den Nächten 07./08.05. und 08./09.05.1942 verminten Boote die Hafeneinfahrt von La Valetta erneut. In der zweiten Nacht wurden sie durch zwei einlaufende Trawler gestört, griffen diese jedoch so dicht vor dem Hafen nicht an, da die Weisung war, die Sperren unbemerkt zu werfen.   

Unmittelbar nach dem Minenwerfen lief "S 31" auf eine Mine, "S 61" ging längseits und barg die Besatzung ab, darunter den  Kommandanten, Lt.z.S. Haag, den Flottillenarzt, MarStArzt Dr.Mehnen und den Gehilfen des Verbindungsoffiziers, Sotto Tenente de Tomasi. Es fielen: Obermaschinist Helmut Ley,  ObMaschMt Herbert Kluger, MaschMt Erich Mosig, MaschMt Hans Krienke, MaschObGefr Werner Quetscher, MaschGefr Heinz Stefhan, MaschGefr Helmut Schmieder und SperrMechGefr Heinz Rösel.  Obermaschinist Karl Göldenitz zur Einarbeitung eingeschifft erlag seiner schweren Verwundung. 

Übersicht über die Minengebiete vor Malta - Bild: Aus Kemnade: Die Afrikaflottille

Am Nachmittag des 09.05. meldete die Luftaufklärung  einen Zerstörer oder Kreuzer mit Kurs auf Malta. Die Boote " 56", "S 54", "S 58" und "S 57" unter Führung von Obltl.z.S. Wuppermann gingen in See, um das Schiff abzufangen, während die mit Minen beladenen Boote "S 61", "S 31" und "S 34" den Befehl hatten, ihre Minen direkt in die Hafeneinfahrt zu werfen. Sie wurden mehrfach gestört, so dass sie erst gegen Morgen die Sperre warfen. 

Der vermeintliche Kreuzer (Schneller Minenleger „Welshman“) wurde durch "S 34" und "S 61" mit vier Torpedos angegriffen, die aber alle vorbeigingen. Die 2. Gruppe hatte, als sie den Kreuzer nicht fand, ostnordöstlich von La Valetta zwei Bewacher angegriffen, von denen einer  in Brand geriet.

Fliegender Fisch als Kennzeichen von "S 31" - Bild: Archiv Heinz Haag

 

Nach dreitägiger Ruhepause gingen "S 35" und "S 34" am 13.05.1942 zu einer erneuten Minenoperation in See. Sie gerieten in das Licht der Suchscheinwerfer an Land, wurden jedoch nicht entdeckt und konnten ihre Minen werfen.

In der Nacht 16./17.05.1942 warfen "S 59", "S 34", "S 58" und "S 35" wieder dicht vor der Küste eine Minensperre. Auch sie gerieten in das Licht der Scheinwerfer und wurden beschossen. "S 34" (Oblt.z.S. Schulz) erhielt einen Volltreffer in Höhe der Maschinenräume. Das Führerboot "S 59" nebelte das getroffene Boot ein und ging längsseits, um die Besatzung zu übernehmen, darunter einen Schwer- und drei Leichtverwundete, darunter den Gehilfen des Verbindungsoffiziers, Sotto Tenente Mario Barone, zu übernehmen. 

"S 34" wurde gesprengt, wegen des fortdauernden Beschusses von Land her konnte der Untergang des Bootes nicht beobachtet werden. Am nächsten Tag wurde das treibende Wrack durch die Luftwaffe entdeckt und mit einer Bombe versenkt.

   

 

Wrack "S 34" auf 41 m Tiefe vor La Valetta/Malta - Fotos: Adolf Gutmüller

Nach 24 Mineneinsätzen mit geworfenen 557 Minen, 308 Spreng- und 108 Reißbojen erhielt die 3. SFltl am 18.05.1942 den Befehl keine Mineneinsätze mehr zu fahren und sich für die Verlegung nach Nordafrika klar zu machen. Im Seegebiet vor La Valetta gingen im Mai 1942 vier britische Fahrzeuge verloren (U-Boot "Olympus", Schlepper C.308, Drifter "Eddy" und Schlepper "St. Angelo"). Die Folge war der Abzug aller britischen Seekriegsmittel von Malta, da eine sichere Zufahrt nicht gewährleistet war, die Bombenangriffe durch die Luftwaffe auf Schiffe im Hafen trugen auch dazu bei.

 

   

Die 3. SFltl im neuen Stützpunkt - Foto: Archiv R. Krokowski

Ordensverleihung durch einen ital. Admiral - Foto: Archiv D. Krokowski

Vom 21. - 27.05. verlegte die 3. SFltl mit  den Booten "S 54", "S 56", "S 57", "S 58" und "S 59"  von Augusta über Navarino (22.05.), Suda (23. - 26.05.) und Ras-el-Hillal (27.05.) mit Reparatur- und Tankpausen nach Derna. Der mit Unterstützung der Heerespioniere ausgebaute neue Stützpunkt verfügte über einen Torpedo- und Munitionsbunker, eine Torpedoregelstelle, ein Brennstofflager und Werkstätten. 

Ein erster Einsatz als Sicherung einer Scheinlandung bei Tobruk wurde nach einer Stunde abgebrochen. Am 28.05.1942 erfolgte ein zweiter Einsatz als Sicherung für eine Landung bei Tobruk. Dieser wurde aber auch abgebrochen. 

Ende Mai/Anfang Juni kamen die Boote "S 60", "S 55", "S 30" und "S 36" nach Derna. Damit standen neun einsatzklare Boote zur Verfügung. In der Nacht 03./04.06.1942 griff die 3. SFltl mit vier Booten einen Frachter und einen Bewacher an. Während alle auf den Frachter abgegebenen Schüsse fehlgingen, wurde der Bewacher „Cocker“ getroffen und versenkt. Vier weitere Vorstöße in den folgenden Nächten und auch ein Angrifff von "S 54" auf zwei Schiffe im Hafen von Tobruk blieben ergebnislos. Bei Einsätzen am 09. und 10.06. kamen keine Gegner in Sicht.  

S-Boot der 3. SFltl vor Derna - Bild: Archiv Heinz Haag

Am 12.06.1942 meldete die Luftaufklärung zwei stark gesicherte Konvois von Gibraltar bzw. von Alexandria nach Malta. Beide Konvois wurden durch die Luftwaffe bekämpft. Der von Alexandria kommende Konvoi (11 Frachter) kehrte um, als ein italienischer Schlachtschiffverband sich näherte. Von dem aus Gibraltar kommenden Konvoi (Operation "Harpoon"; fünf Frachter und ein Tanker) erreichten nur zwei Transporter Malta. In den Minenfeldern, die die 3. SFltl geworfen hatte, sanken der polnischen Geleitzerstörer „Kujawiak“ und der „Transporter „Orari“ (10.350 BRT), der britische Zerstörer „Matchless“,  der britische Geleitzerstörer „Badsworth“ und das britische Minensuchboot „Hebe“ wurden beschädigt. Auf den Sperren war bereits am 10.06.1942  der Bewacher „Trusty Star“ gesunken, am 16.06.1942 sank der Bewacher „Justified“. 

Die 3. SFltl lief am 14.06. aus Derna aus und operierte mit sechs Booten in zwei Gruppen auf den aus Alexandria kommenden Konvoi (Operation "Vigorous"). Während der Angriffe wurde "S 58" von einer Ju-88 mit Bomben belegt ohne jedoch getroffen zu werden. Mitten in einem Anlauf wurde der Konvoi durch Leuchtbomben erhellt, so dass die Boote klar zu sehen waren. Britische Geleitfahrzeuge eröffneten das Feuer, dem sich die Boote durch Nebeln entziehen konnten. Während sich die 1. Gruppe mit Zerstörern herumschlug, hatte die 2. Gruppe mehr Glück. "S 56" (Oblt.z.S. Wuppermann) konnte einen Torpedotreffer auf dem britischen Kreuzer “Newcastle” erzielen. 

 

Oblt.z.S. Wuppermann mit dem Ritterkkreuz - Foto: Archiv R. Krokowski 

 

Ein Torpedo von "S 55" (Oblt.z.S. Weber) versenkte den britischen Zerstörer „Hasty“. Alle übrigen von den Booten geschossenen Torpedos gingen fehl.  Oblt.z.S. Wuppermann meldete, dass sich das versuchsweise eingebaute FuMB-Gerät hervorragend zur Ortung von Zerstörern und zum Ausweichen vor ihnen geeignet hätte.

Am 20.06.1942 nach dem Fall von Tobruk lief die Flottille mit sechs Booten aus Derna aus, um als Sicherung für die 6. R-Flottille nördlich Kap Azzaz Vorposten zu fahren. In den frühen Stunden des 21.06.1942 versenkten "S 56" und "S 58" drei kleine britische Landungsfahrzeuge und fischten die Überlebenden auf. Kurz darauf kamen ein Vorpostenboot, ein Schlepper  und weitere Landungsboote in Sicht. Der Schlepper „Alaisia“ wurde durch "S 54" in Brand geschossen, das Vorpostenboot „Parktown“  wehrte sich mit seiner 5,7-cm-Kanone und einem 2-cm-Vierling heftig, wurde aber in Brand geschossen, die Überlebenden sprangen über Bord. "S 58" erhielt etwa 25 Treffer, der Kommandant (Oblt.z.S. Geiger) fiel, sieben Mann wurden z.T. schwer verletzt, zwei Antriebsmotoren waren ausgefallen. "S 54" ging längsseits und setzte Oblt.z.S. Backhaus als neuen Kommandanten ab. "S 56" brachte begleitet von "S 36" die Verwundeten mit Höchstfahrt ins Lazarett von Derna. Auf dem Weg dorthin wurde "S 36" versehentlich von zwei Me 109 beschossen, zwei Mann wurden verletzt.

Die anderen Boote hatten währenddessen weitere britische Fluchtfahrzeuge gekapert und versenkt, ein LCT (LCT 150), drei kleine Schlepper (JTA 1, JTA 7 und JTA 14), fünf LCM (LCM 110, LCM 113, LCM 114, LCM 145, LCM 146 und LCM 148), ein LCP (LCP 64), ein LCA (LCA 193), sechs LCS (LCS 4, LCS 6, LCS 15, LCS 18, LCS 19 und LCS 20) und ein Drifter ("Highland Queen"). 

In den folgenden Tagen sicherten die Boote den deutschen Nachschubverkehr nach Tobruk. Am 02.07.1942 liefen "S 54", "S 56" und "S 59" in Mersa Matruh ein, das am 29.06.1942 in deutsche Hand gefallen war. Am 04.07.1942 trafen dort auch "S 61", "S 60" und "S 33" ein. 

 

Boot vom Typ S 30 in einem afrikanischen Hafen (Foto: Sammlung R. Mundt)

In der Nacht 04./05.07.1942 erfolgte mit sechs Booten ein ergebnisloser Vorstoß auf Alexandria.

Friedliche Stille in Marsa Matruh - Bild: Archiv R. Krokowski

Bombenschäden in Marsa Matruh - Foto: Archiv R. Krokowski

Tieffliegerangriffe auf den Hafen von Marsa Matruh - Foto: Archiv R. Krokowski

"S61" gibt in Marsa Matruh Munition ab für die Verlegung in die Werft - Bild: Archiv R. Krokowski

Am 10.07.1942 verlegten "S 56" und "S 57" nach Palermo zur Motorenüberholung in die Werft. Am 1011.07.1942 musste auch "S 59" zur Motorenüberholung nach Palermo, das beschädigte "S 61" fuhr zur Reparatur mit. "S 35" befand sich auf dem Weg nach Marsa Matruh.

Am 11.07.1942 griffen acht "Albacore"-Flugzeuge den Hafen erneut an, dabei geriet der deutsche Frachtdampfer "Brook" in Brand. Am 12.07.1944 geriet der Hafen unter Beschuss von vier britischen Geleit-Zerstörern, dabei wurde vor dem Hafen der italienische Frachter ""Sturla" versenkt. "S 33" und "S 60" liefen sofort aus und konnten die gesamte Besatzug, 47 Männer, retten.

Am 18.07.1942 fuhren "S 55", "S 33" und "S 60" einen Aufklärungsstreifen, mit ihren FuMB stellten sie Radarausstrahlungen fest; zwei britische Zerstörer kamen in Sicht, drehten aber ab. Bald darauf kamen sie wieder in Sicht und eröffneten das Feuer auf den Hafen. Die angreifenden S-Boote wurden sofort unter Feuer genommen. "S 60" schoss zwei Torpedos, die aber nicht trafen; die aber bewirkten dass die Beschießung des Hafens eingestellt wurde. Auf dem Rückmarsch wurden die Boote von "Albacore"-Flugzeugen angegriffen. Auf "S 33" wurden zwei Mann verwundet. 

Am 19.07.1942 patrouillierenten S-Boote, "S 55", "S 33" und "S 60" vor dem Hafen und entdeckten in ihren FuMB-Geräte Radarausstrahlungen. Es kamen zwei britische Zerstörer in Sicht, die die Boote ablenkten und ein britischer Verband aus zwei Leichten Kreuzern ( "Dido" und "Euryalus") und vier Zerstörern ("Jervis", "Javelin", "Pakenham" und "Paladin") beschoss den Hafen von Marsa Matruh. Im Gefecht mit den Geleit-Zerstörern "Aldenham" und "Dulverton" erhielt "S 60" einen Treffer im Maschinenraum und konnte nur noch 9 kn laufen. Mit den bereits im Dezember 1940 von der Flottille geforderten FuMO-Geräten (Radar), wäre dieses Ablenkungsmanöver sicher nicht geschehen).

In der Folgezeit mussten die S-Boote mehrere Geleite aus Kleinfahrzeugen sichern, welche  den Nachschub für die Rommel-Armee heranbringen sollte. Die zunehmende Aktivität der Briten machte der deutschen Seite sehr zu schaffen. So wurde aus einem solchen Geleit von drei Marinefährprämen "FP 348" durch einen Flugzeugangriff in Brand geschossen, auf den Strand gesetzt und brannte dort aus. Bei einem weiteren Angriff wurde ein  britisches Flugzeug abgeschossen und der Pilot gerettet, "MFP 351 musste beschädigt auf den Strand gesetzt werden. Nur "MFP 349" überstand den Angriff.

Am 11.08.1942, als bekannt wurde, dass ein stark gesichertes Geleit von 13 Frachtern und einem Tanker nach Malta unterwegs war und  für die Nacht zum 13.08.1942 in der Straße von Sizilien erwartet wurde,  war die 3. SFltl weit disloziert, der Flottilenchef befand sich  beim Deutschen Marinekommando Italien und Oblt.z.S. Wuppermann führte stellvertretend die Flottille:

Marsa Matruh S 33 und S 55
Suda Bucht S 35 und S 36 in Ausbildung
Augusta S 58, S 59, S 30 (nicht besetzt)
Palermo S 56, S 57, S 60 und S 61 in Werfüberholung

Das Geleit wurde von den drei Kreuzern "Nigeria", "Kenya" und "Manchester", dem Flakkreuzer "Cairo", sechs Zerstörern und fünf Geleit-Zerstören gesichert. Die Fernsicherung wurde von der "Force H", den Schlachtschiffen ""Nelson" und "Rodney", den Trägern "Victorious", "Indomitable", "Eagle" und "Furious", den Kreuzern "Phoebe", "Sirius" und "Charybdis" und 13 Zerstörern, gestellt. 

35 Spitfire starteten vom Träger "Furious" nach Malta. Der Träger fuhr nach Gibraltar zurück. Der Träger "Eagle" wurde durch "U 73" versenkt, StuKas hatten den Träger "Indomitable" mit drei Bomben so beschädigt, dass Flugbetrieb nicht möglich war. Italienische Torpedoflugzeuge torpedierten den Zerstörer "Foresight", der aufgegeben werden musste. Die Kreuzer "Cairo", "Nigeria" und "Kenya" wurden durch italienische U-Boote torpediert; "Cairo" musste später aufgegeben werden. Die Frachter "Empire Hope" (12.688 BRT) und "Glenorchy" (8982 BRT) wurden durch Bomben beschädigt. Die "Empire Hope" wurde schließlich von einem italienischen U-Boot versenkt. 

Am 12.08.1942 verlegten "S 58", "S 59" und "S 30" (mit zusammen gewürfelter Besatzung) von Augusta nach Porto Emedocle, "S 35" und "S 36" von Suda-Bucht ebenfalls. "S 33" und "S 55" verlegten von Marsa Matruh nach Suda-Bucht. 

Am 13.08. griffen italienische und deutsche S-Boote den Konvoi an: "MS 16" und "MS 22" torpedierten den Kreuzer "Manchester", der später aufgegeben wurde. Von den deutschen S-Booten war "S 35" wegen Maschinenschadens im Hafen geblieben. "S 58"/"S 59" erfassten um 00.30 Uhr südlich Kap Bon vier Kreuzer. Beim Anlauf wurden die Boote plötzlich hell erleuchtet und sofort unter Feuer genommen. "S 58" (i.V. Oblt.z.S. Wuppermann) erhielt einen Treffer in Abt. III. Zwei Seeleute wurden schwer verletzt und zwei weitere leicht verletzt. Nach Notreparatur des beschädigten Ruders konnte das Boot durch Nebeln entkommen. "S 59" konnte ehe es von einem Zerstörer abgedrängt wurde, einen Frachter von ca. 8000 BRT torpedieren (wahrscheinlich die "Glenorchy" 8982 BRT). "S 36"  (Oblt.z.S. Brauns) verfehlte einen Zerstörer, "S 30" verlor die Verbindung zum Führerboot, meldete einen Treffer auf einem Tanker und nach dem zweiten Anlauf einen Treffer auf einem Frachter von 15000 BRT, der in Brand geriet. "MAS 554" und "MAS 557" erzielten Torpedotreffer. Es sanken des britische Motorschiff "Wairangi" (12.436 BRT) und die amerikanischen Frachter "Santa Eliza" ((379 BRT) und "Almeria Lykes " (7723 BRT) und das Motorschiff "Rochester Castle" (7795 BRT) entkam beschädigt. 

Das britische Unternehmen "Pedestal" erlitt damit zwar schwere Verluste, das Ziel Versorgung der Insel Malta wurde aber erreicht, denn am 13.08. nachmittags trafen drei Frachter, später der beschädigte Tanker "Ohio" und am nächsten Tag ein weiterer Frachter im Hafen ein.

 

Mit "2 x Große Fahrt" im Mittelmeer - Foto: Archiv R. Krokowski

In der Nacht zum 14.08.1942 erfolgte ein Vorstoß in die Straße von Sizilien von "S 353" und "S 59", aber es kamen keine Fahrzeuge in Sicht. Danach erfolgte der Befehl, wieder nach Marsa Matruh zurück zu kehren. 

Am 30.08. erhielt der stellvertretende Flottillenchef. Oblt.z.S. Wuppermann, den Befehl mit den Booten "S 33", S 55", "S 36" und "S 61" von Suda Bay nach Mersa Matruh zu verlegen, wo sie am 01.09.1942 einliefen. Von dort fuhren die vier Boote einen Vorstoß in die Rosette-Mündung, der aber wegen schlechten Wetters abgebrochen werden musste. Die in Augusta liegenden Boote "S 54" und "S 59" sollten nach Mersa Matruh folgen. Eine Woche später erging der Befehl, über Suda-Bucht nach Sizilien zurück zu kommen. In Suda-Bucht lagen auch "S 54" und "S 59". Am 10.09.1942 liefen die Boote in Augusta ein. 

Vom 12. bis 14.09.1942 verlegten die sechs Boote und der Flottillenstab nach Porto Empedocle, um Platz für die 7. SFltl zu machen.

Verlegung der Flottille von Augusta nach Porto Empedocle - Foto: Archiv R. Krokowski

Einscheren ins Kielwasser des Führerbootes - Foto: Archiv R. Krokowski

In der Nacht zum 14.09.1942 erfolgte ein Vorstoß in die Straße von Sizilien von "S 33" und "S 59", aber es kamen keine Fahrzeuge in Sicht. Danach erfolgte der Befehl, wieder nach Marsa Matruh zurück zu kehren. 

Am 22.09.1942 übernahm Kptlt. Kemnade wieder das Kommando über die 3. SFltl.  Die Boote waren am 01.10.1942 wie folgt besetzt:

Boot Kommandant
S 30 Oblt.z.S. Günther Schulz
S 33 Oblt.z.s. Günther Brauns
S 35 Oblt.z.S. Erwin Lüders
S 36 Oblt.z.S. Horst Wweber
S 54 Oblt.z.S. Claus-Degenhardt Schmidt
S 55 Reserveboot
S 56 Oblt.z.S. Siegfried Wuppermann
S 57 Oblt.z.S. Günther Erdmann
S 58 Reserveboot
S 59 Oblt.z.S. Albert Müller
S 60 Oblt.z.S. Heinz Haag
S 61 Oblt.z.S. Axel von Gernet

Wegen vieler Personalwechsel fanden bis Ende Oktober Hafenausbildung sowie Einzel- und Flottillenausbildung in See statt.

Am 12.10. erhielt die Flottille den Befehl mit allen Booten auszulaufen und abgeschossene deutsche Flieger zu retten. Alle Boote fielen kurz nach dem Auslaufen aus, da sich in den Auspuffrohren dicke Muschellagen gebildet hatten.

In der Nacht 02./03.11.1942 ging die 3. SFltl mit sieben Booten in See, um bei Malta Minen zu legen. Sie wurden früh vom Radar aufgefasst und gerieten unter Beschuss, so dass sie ihre Minen weiter entfernt von der Insel als geplant legen mussten (MT 25 südlich der Insel). In der folgenden Nacht widerfuhr ihr das Gleiche (MT 26 südlich der Insel). Eine letzte Minensperre wurde am 07.11.42 südlich der Insel geworfen (MT 27). Danach unterblieb das Werfen von Sperren in diesem Seegebiet.

Vom 04. bis 07.11.1942 meldete die Luftaufklärung massive alliierte Schiffsansammlungen im westlichen Mittelmeer. Die 3. SFltl verlegte am 09.11. nach Trapani, um den Gegner so weit westlich wie möglich abzufangen. Als bekannt wurde, dass bei Oran und Algier Landungen erfolgt waren, blieb die Flottille im Hafen, da sich die Landegebiete außerhalb des Einsatzbereichs befanden. 

Am 11.11.1942 verlegten "S 30", "S 35", "S 56", "S 57" und "S 60" nach La Goulette/Tunesien. "S 59" kam zwei Tage später mit einem Marinenachrichtentrupp an Bord nach. Die Flottille  bezog den behelfsmäßigen Stützpunkt Bizerta, dabei blieben "S 54" und "S 59" zunächst zurück. 

Von Bizerta aus wurde am 16.11.1942 ein Ansatz mit "S 60", "S 35", "S 56" und "S 57" auf einen gemeldeten Konvoi durchgeführt, der nicht in Sicht kam. Wegen schlechten Wetters lief die Flottille gegen Morgen wieder ein. Am 17.11.1942 erreichte ein italienischer Motorsegler Bizerta mit Proviant, Treibstoff und Torpedos für die 3. SFltl. Auch erreichte das Stützpunktpersonal von Marsa Matruh mit vier Beute-Kfz Bizerta und brachte eine Torpedoregelstelle mit.

Am 24.11.1942 erfolgte der erste Bombenangriff der Alliierten auf Bizerta und legte die Stadt in Schutt und Asche. Jede Nacht war eine Rotte in See, um das Küstenvorfeld zu sichern, die anderen Boote lagen in Bereitschaft. In der Nacht zum 30.11. warf der britische Minenlager "Maxman" bei Cani unbemerkt 156 Minen. 

In der Nacht 01./02.12.1942 lief die Flottille aus Bizerta aus, um ein von italienischen Zerstörern gesichertes Geleit zu treffen. Das Geleit war durch die britische Force Q (die Kreuzer "Aurora", "Sirius", und "Argonaut" sowie die Zerstörer "Quentin" und "Quiberon" nahezu aufgerieben, als die Boote herankamen. Am 02.12.1942 gelang es, ein Geleit sicher nach Bizerta zu bringen. Beim Einlaufen geriet der deutsche Frachter "Menes" auf ein Minenfeld und sank. "S 59" rettete 33 Mann, "S 57" fischte fünf Mann auf. Über 300 Mann fanden den Tod.

Am 08.12.1942 gingen die Boote bei den französichen Einheiten im Hafen längsseits, nahmen deren Flaggen nieder und nahmen deren Besatzungen an Bord. 

Am 13.12.1942 sollten "S 58", "S 57", "S 60" und "S 33" ein Schnellgeleit von Trapani nach Tripolis schützen. Das Geleit wurde aus der Luft angegriffen und das Motorschiff "Foscolo" nahm einen Lufttorpedotreffer und sank. Es gelang den Booten 50 Italiener und 31 Deutsche aus dem Flammenmeer zu retten.

Am 13.12.1942 verlegte "S 59" zur Motorenüberholung in die Werft  nach Palermo. "S 54" begleitete es bis Porto Empedocle. Die Flottille verlegte nach Ferryville.

Die 7. SFltl (Kptlt. Trummer) war am 01.04.1942 in Swinemünde aufgestellt worden. Sie bekam das Begleitschiff "Estonia" und den Tender "Hecht" sowie die Schulboote "S 18" und "S 20", im Juli kamen "S 19", "S 21", "S 22" und "S 24" dazu.  Wegen ihrer Abmessungen kamen nur die in Holland gebauten Boote "S 151" - "S 158" für eine Verlegung über Rhein, Rhein-Rhône-Kanal und Rhône in Betracht. Dazu wurden die Boote als Flugsicherungsboote getarnt und erhielten u.a. auch eine Schornsteinatrappe. Die Besatzungen trugen für die zwei-tägige Fahrt durch den unbesetzten Teil von Frankreich Zivil und es fuhren auf jedem Boote Verbindungsoffiziere der Petainregierung mit. Ab 10.09.1942 verlegten "S 151" - "S 156", "S 157" und "S 158" sollten später folgen. 

Verlegung der Boote Typ "S 151" ins Mittelmeer - Bild: Unbekannt

Die Boote der 7. SFltl in einer Schleuse - Bild: Archiv H. Kloetzke

"S 155" in einer Schleuse des Rhein-Rhône-Kanals - Bild: Archiv H. Kloetzke

Die Besatzungen trugen für die zwei-tägige Fahrt durch den unbesetzten Teil von Frankreich Zivil und auf jedem Boot fuhren Verbindungsoffiziere der Petainregierung mit. Am 08.10.1942 erreichten die Boote das Mittelmeer. Sie wurden in La Spezia einsatzklar gemacht. Nach Fertigstellung mussten sie einen Ausbildungsabschnitt durchlaufen. Am 01.12.1942 waren sie materiell kriegsbereit und verlegten nach Augusta, wo sie am 15.12.1942 eintrafen.

"S 155" beim Übungsschuss - Bild: Archiv H. Kloetzke

7. S-Flottille beim Verbandsfahren - Bild: Archiv H. Kloetzke

"S 156" in Augusta - Bild: Archiv H. Kloetzke

Damit war die deutsche S-Boot-Waffe im Mittelmeer wie folgt aufgestellt:

3. SFlt (Kptlt. Friedrich Kemnade) 7. SFlt (Kptlt.Hans Trummer)
S 30 Oblt.z.S. Günther Schulz. S 151 Oblt.z.S. Hermann Holzapfel
S 33 Oblt.z.S. Günther Brauns S 152 ObFhnr.z.S. Fri.-Wilhelm Heye
S 35 Oblt.z.S. Erwin Lüders S 153 Lt.z.S. Sven Rautenberg
S 36 Oblt.z.S. Horst Weber S 154 ObFhnr.z.S. Gunnar Kelm
S 54 Oblt.z.S. Claus-Degenhardt Schmidt S 155 Kptlt. Wolf Dietrich Babbel
S 55 Reserveboot ohne Kmdt. S 156 Oblt.z.S. Klaus Thomsen
S 56 Oblt.z.S. Siegfried Wuppermann S 157 Oblt.z.S. Karlhinz Merkel
S 57 Oblt.z.S. Günther Erdmann S 158 Oblt.z.S. Claus Schulze-Jena
S 58 Reserveboot ohne Kmdt  
S 59 Oblt.z.S. Albert Müller
S 60 Oblt.z.S. Heinz Haag
S 61 Oblt.z.S. Axel von Gernet

 

Die 3. SFltl legte in der Nacht zum 17.12.1942 eine Minensperre mit sechs Booten bei Cap de Garde legen. In der nächsten Nacht warfen vier Boote eine Sperre in der Bône-Bucht. Eine dritte Sperre wurde mit fünf Booten in der Nacht zum 30.12.1942 südlich der zweiten Sperre geworfen.

 In der Silvesternacht musste die Flottille wegen des schlechten Wetters mit den Minen an Bord umkehren.

Das Jahr 1942 hatte nur wenig Erfolge gebracht: Es wurde ein Frachter mit 8982 BRT; ein  Navy-Trawler, eine Motorlaunch und ein Bewacher versenkt. Bei der Einnahme Tobruks wurden versenkt bzw. gekapert: ein LCT, drei Schlepper, fünf LCM, ein LCP, ein LCA, sechs LCS und ein Drifter.

Die eigenen Verluste betrugen: sechs Gefallene, acht Schwer-, neun Leichtverwundete sowie die Boote "S 31" durch Minentreffer und "S 34" durch Selbstversenkung nach Artillerietreffer.

Die eigenen Verluste betrugen: sechs Gefallene, acht Schwer-, neun Leichtverwundete sowie die Boote "S 31" durch Minentreffer und "S 34" durch Selbstversenkung nach Artillerietreffer.