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S-Boote der Kriegsmarine | ||||||||||||||||||||
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S-Boote in der Kriegsmarine 1935 - 1945 Verlust "S 170"
Nach telefonischem Bericht von Herrn Reinhard Öser von der Interessengruppe
Die Boote vom Typ "S 18" hatten gemäß Hümmelchen und eines Anrufs von Herrn Raymund Schulz folgende Schicksale:
"Nach dem Ausschlussverfahren (kein anderes Boot hat in der verfügbaren Dokumentation eine Untergangstelle, die mit den Koordinaten der Fundstelle in etwa übereinstimmen) handelt es sich bei dem Wrack-Fund bei Bagenkop wahrscheinlich um das Wrack von "S 22". Die Form der Back, die Beschaffenheit der Torpedorohre und die Überreste der Brücke lassen keine andere Deutung zu". So Herr Öser. Zwar war bisher davon ausgegangen worden, dass das Boot "S 18", inzwischen als Schnellschlepper "Herold" geführt, nach Beschuss von einem britischen JaBo bei Lolland gesunken ist und dass es sich bei dem gefundenen Wrack um "S 22" handeln könnte, das gemäß Hümmelchen und Gröner Anfang April 1945 noch bei der 3. S-Schul-Flottille geführt wurde. Wo das Boot "Herold" ausgelaufen ist und mit welchem Auftrag es unterwegs war, entzieht sich unserer Kenntnis. Eine Verlustmeldung existiert nicht. Es gibt keinen Bericht von Überlebenden des Unterganges, daher muss von einem Totalverlust von Boot und Besatzung ausgegangen werden. Das
gefundene Wrack südwestlich Bagenkop zeugt davon, dass das Boot
vermutlich durch Bomben- oder Minentreffer bzw. Ramming zum Sinken
gebracht wurde. Das Vorschiff ist teilweise völlig zerstört, das
Stb-Torpedorohr liegt an der Stb-Seite des Bootes, das Bb-Torpedorohr
liegt ebenfalls auf dem Meeresboden, beide Rohre sind leer. Die
Dieselmotoren sind stark beschädigt, an einigen Teilen lässt sich aber
erkennen, dass es Mercedes-Motoren waren. Um das Boot herum liegt 20mm-
und MG-Munition verstreut auf dem Meeresgrund. Das Boot ist stark
eingesandet, Ruderanlage und Propeller sowie das Achterschiff sind recht
gut erhalten. Unbekanntes Wrack im Sonar - Bild: Marine Research Germany Deck des Wracks - Bild: Marine Research Germany Maschinenraum - Bild: Marine Research Germany Maschinenraum - Bild: Marine Research Germany Stb Torpedorohr - Bild: Marine Research Germany Verschlussklappe Stb Torpedorohr (eindeutig neueren Typs) - Bild: Marine Research Germany Das Scharnier der Verschlussklappe steht senkrecht bei "S 18" - Bild: Archiv Förderverein Die Scharniere der Verschlussklappe sind paarweise und waagerecht angeordnet - Bild: Archiv Förderverein Verschlussmechanik Stb Torpedorohr - Bild: Marine Research Germany Pressluftflasche - Bild: Marine Research Germany Ankerspill mit Kette (endeutig neuere Bauart) - Bild: Marine Research Germany Kreuzpoller - Bild: Marine Research Germany Die Bauart der Torpedorohrklappen und die Anordnung des Ankerspils lassen aber nur die Deutung zu, dass es sich nicht um das Wrack von "S 18" sondern um ein Wrack eines neueren (Typ S 100) Bootes handelt. Torpdorohrverschluß des Wracks - Bild: Mrine Research Germany Torpedorohrversschlüsse bei "S 19" (Typ S 18) und bei "S 127" (Typ S 100) Der dänische Taucher Martin Høeg Larsen hat am 24.06.2015 berichtet, dass er in der Nähe des Bootes, das er vor Jahren betaucht hat, eine 37mm-Flak sowie entsprechende Munition auf dem Boot bzw. darum herum gefunden hat. (Auch das deutet auf ein Boot des Typs S 100 hin). Die Interessengruppe Marine Research Germanny hat allerdings nur 20mm-Munition und MG-Munition gefunden. Nachdem das bislang ungeklärte Schicksal von "S 22" nun bekannt ist, und es unwahrscheinlich ist, dass der Schnellschlepper "Herold" (ex "S 18"), dessen Untergangsstelle zwischen Lolland und Ømø liegen soll, hier gesunken sein könnte, muss festgestelt werden, dass "S 18" als Schlepper bestimmt keine Torpedorohre mehr gehabt hat, eine 37mm-Flak ist aber gänzlich ausgeschlossen. Es muss sich hier also um ein Boot vom Typ "S 100" handeln, denn Boote anderer Typen sind in der Westlichen Ostsee nicht verloren gegangen. Das Boot "S 170" (Lt.z.S. d. Res. Arnhardt), das zusammen mit "S 226" aus Travemünde ausgelaufen war, wurde im Kriegstagebuch (KTB) der Seekriegsleitung (SKL) ab 03.05.1945 als vermisst geführt. Die RAF SQN 193 hat am 03.04.1945 mit 12 Typhoon I B-Maschinen ein S-Boot 10 sm südöstlich Fehmarn (vermutlich "S 226") und ein S-Boot nördlich von Fehmarn (vermutlich "S 170") mit Bordwaffen angegriffen. Die Versenkung wurde in beiden Fällen nicht gemeldet. Durch Berichte von Zeitzeugen war von einer Untergangstelle für "S 226" bei Lolland auszugehen, aber wir wissen nun durch den Bericht des Kommandanten, Lt.z.S. von Glasenapp, dass er sein Boot nördlich von Heiligenhafen versenkt hat und dass "S 170" nördlich von Putlos mehrfach von britischen Flugzeugen angegriffen wurde. Über das weitere Schicksal des Bootes wurde nichts berichtet. Daher muss davon ausgegangen werden , dass das Wrack bei Kelds Nor die Überreste von "S 170" sind, auch wenn Hümmelchen "S 170" 1945 UdSSR-Beute als Versuchsboot "Hans Henning", 05.11.45 als TK 1007 angibt, während Gröner zu "S 170" schreibt: 15.1.45 noch bei 11. S.-Fl., Schicksal?, denn das Boot fehlte ebenfalls beim Sammeln der S-Boote in der Geltinger Bucht.
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