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Kriegsmarine - Kanal 1944 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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S-Boote in der Kriegsmarine 1935 - 1945 Die Kriegschauplätze der S-Boote Englischer Kanal und Hoofden 1945 m Jahresbeginn 1945 hatte der F.d.S. an der Westfront nur 51 S-Boote zur Verfügung, von denen 22 aKB, eins KB in Kiel und zwei beim Erprobungskommando waren:
*) lt. KTB des F.d.S.; lt. Jac J. Baart in Ijmuiden Der Jahresanfang 1945 war bestimmt durch schlechtes Wetter, so dass die Boote nicht ausliefen. Ein Versuch der 4., 6. und 9. SFltl am 05.01.1945 zu einem Torpedoeinsatz auszulaufen wurde abgebrochen, ein weiterer Versuch der 4., 6., 8. und 9. SFltl mit 24 Booten am 09.01.1945 ebenfalls. Am 09.01.1945 lief "S 116" in der Elbmündung auf und wurde so stark beschädigt, dass es außer Dienst gestellt wurde und als Auflieger bei der Lürssen-Werft das Kriegsende überdauerte. Es wurde nicht abgeliefert sondern am 13.06.1957 von der Schiffsicherungslehrgruppe der Bundesmarine als Übungshulk übernommen.
Die 5. SFltl lief am 10.01.1945 mit den sechs Booten "S 48",
"S 67", "S 85", "S 92", "S 98" und
"S 127"
in Den Helder ein.
Zur gleichen Zeit war die 2. SFltl mit "S 221", "S 176", "S 210", "S 180", "S 174" "S 209", "S 181" und "S 177" mit Minen in See. "S 221", "S 180", "S 181" und "S 177" mussten wegen Maschinenschäden umkehren. Die verbliebenen vier Boote warfen 6 LMB und 8 UMB auf dem Weg vor Cromer. "S 209" verlor wegen des Verklemmens zweier Minen den Anschluß an die Flottille, warf seine Minen und fuhr alleine nach Den Helder zurück. Auf dieser Sperre sank am gleichen Tag der Frachtdampfer "Dalemore" (5835 BRT). Am 19.01. meldete der B-Dienst, dass auf der Sperre ein Frachter und der Dampfer "Grainton" (6341 BRT) gesunken sei. Als beschädigt wurden gemeldet: Der Tanker "San Nicolas" und die Frachter "Empire Milner", "Leaside Park" und "Carrier". Tatsächlich sank nur der norwegische Frachter "Carrier" (3036 BRT). "Leaside Park" und "Empire Milner" hatten zwar das Wrack von "Dalemore" gerammt, konnten aber mit leichten Schäden Hull erreichen. Die deutschen Boote waren von einem Aufklärungsflugzeug entdeckt worden und eine Gruppe der Coastal Forces lief aus Yarmouth aus. Um 01.00 Uhr erfasste die Radarastation Trimingto die Boote, der darauf angesetzte Geleitzerstörer "Middleton" verfolgte stattdessen einen kleinen eigenen Schlepper, der in der Gegen herumfuhr. Da ein abstürzender Lancaster-Bomber in den Radarturm der Station Bard Hill fiel, verlor diese die Boote kurz nach dem ersten Auffassen. Bei der Rückkehr nach Den Helder lief "S 180" (Oblt. z.S. Albrecht Pillet) auf eine deutsche Mine. Die Torpedos explodierten und das Boot sank. Der Kommandant, SKad. Hermann Trulsen, StrmMt. Bernhard Kolthoff, FkObGefr. Friedrich Braun, Gefr. Brenner, MaschGefr. Leonhard Armbichler, und 5 weitere Soldaten fielen. Es konnten drei Verwundete und neun Mann unverwundet geborgen werden. Am nächsten Abend gingen die 2. SFltl mit "S 221", "S 174", "S 209" und "S 181" und die 5. SFltl mit "S 98", "S 67", "S 92" und "S 48" zu einem Torpedoeinsatz gegen einen Nord-Konvoi nördlich von Cromer in See. Der Konvoi wurde nicht gefunden und die Boote gerieten in ein Gefecht mit dem Geleitzerstörer "Farndale". Die Boote kehrten am frühen Morgen unbeschädigt nach Den Helder zurück. Die 8. SFltl mit "S 194", "S 196", "S 197", "S 199" und "S 701" war ebenfalls in See und wurde gleich nach dem Auslaufen entdeckt und mit Bomben angegriffen. Beim Fort Sand Tangues schossen die Boote acht FAT und LUT auf einen Konvoi. Das britische Panzerlandungsschiff "LST 415" (1625 ts) wurde getroffen und musste auf den Strand gesetzt werden. Ein Gefecht mit der Sloop "Guillemot" wurde ohne Beschädigungen überstanden.
Schlechtes Wetter bis zum 20.01.1945 verhinderte jeden Einsatz der Boote. Erst in der Nacht 22./23.01.1945 gingen die 4., 6., 8. und 9. SFltl von Ijmuiden bzw. Hoek van Holland aus mit insgesamt 16 Booten in See, um gegen Geleite in der Scheldemündung und im Kanal zu operieren. Die 9. SFltl wurde südlich von North Falls von der Sloop "Guillemot" erfasst und mit unverschlüsseltem Enemy Contact Report gemeldet. Der F.d.S. konnte daher die 8. SFltl warnen, die so der Sloop ausweichen konnte. Als die Flottille auf den Konvoi stieß, schossen "S 168" und "S 175" vier Torpedos auf einen Nachzügler des Konvois. Der Frachtdampfer „Halo“ (2.365 BRT) wurde mit einem Fächerschuss versenkt. Der Trawler "Turquise " konnte die gesamte Besatzung retten. Eine halbe Stunde vor Mitternacht wurde die 8. SFltl von der Fregatte "Stayner" mit "MTB 495", "MTB 446", "MTB 496" und "MTB 497" angegriffen, dabei erhielt "S 168" (Oblt.z.S. Dau) einen 7,6 cm Treffer auf der Brücke, ein 5,7 cm Treffer zerstörte das Bb-Torpedorohr. Ein Mann fiel, sechs wurden verwundet, darunter der Kommandant. "S 175" wurde leicht beschädigt. Auf "S 219" fiel eine Hilfsmaschine aus, auf "S 202" traten so starke Erschütterungen auf, dass das Boot Schaden nahm. Beide Boote mussten aKB gestellt werden. Die 8. SFltl (Korv.Kapt. Zymalkowski) stieß in Richtung North Forland vor und traf kurz nach Mitternacht überraschend auf die Sloop "Guillemot", ein Torpedoschuss von "S 194" ging vorbei. "S 194" musste einen Treffer hinnehmen, ein Mann fiel. Die Flottille konnte aber die langsame Sloop abhängen und nahm wieder Kurs auf North Forland. Gegen 03.00 Uhr ortete "S 701" mit dem FuMB Ziele und die Boote stießen gegen einen Kovoi vor. Zwei geschossene Torpedos gingen aber fehl und die Boote wurden vom Fort Tonge Sands beschossen und gerieten in Gefechte mit der britischen Fregatte "Seymour", der Sloop "Guillemot"und drei MGB-Gruppen zu drei bzw. zwei Booten ("MTB 451", "MTB 452" und "MTB 450", "MTB 495" und "MTB 446" sowie "MTB 454" und "MTB 447"). Dabei kollidierten "S 701" und "S 199". "S 199" (Oblt. z.S. Quistorp) wurde der Bug abgerissen, das Boot war so stark beschädigt, dass es nicht gehalten werden konnte und daher selbst versenkt wurde. Bei einer Kollision zwischen den MTBs wurde "MTB 495" stark beschädigt.
In einigen Quellen - besonders in britischen - wird davon ausgegangen, dass "S 199" von der Batterie von Tongue Sand Fort versenkt wurde. Nach mündlichem Bericht von OLt.z.S. a.D. Quistorp (†) am 25.08.2012 in einem Gespräch mit dem WEB-Master wurden die Überlebenden der Besatzung nach 6 1/2 Stunden in den Rettungsflößen durch den Minensucher HMCS "Neave" aus den eiskalten Wassern des Kanals gerettet, es gab einen Toten und drei Verwundete verursacht durch die Schrauben der "Neave". In den Erinnerungen an den Schnellbootkrieg im Westen von Rebensburg schreibt Quistorp, dass er die Seemannschaft und die Kameradschaft der kanadischen Besatzung loben muss. Oblt.z.S. Quistorp und 17 Überlebende wurden im Hafen an die Army übergeben und als Kriegsgefangene nach Gillingham gebracht. Beim Einlaufen in Ijmuiden lief "S 194" auf Grund, kam aber wieder frei. "S 701" wurde durch eigene Vorpostenboote unter Feuer genommen und nahm so starke Schäden, dass es bis Kriegsende nicht wieder einsatzbereit wurde. Es hatte einen Toten und drei Verletzte gegeben.
Die anderen Flottillen blieben ohne Erfolge. Die 6. SFltl musste "S 704" kurz nach dem Auslaufen mit Maschinenschaden entlassen. Sie wich dem Gefecht der 9. SFlt mit den Sicherungsfahrzeugen nach Norden aus, fand den Konvoi nicht und kehrte ergebnislos um. Auf dem Rückmarsch hatte "S 705" Ruderschaden und Wassereinbruch in Abt. I. In der 4. SFltl hatte "S 204" Maschinenschaden und verlor den Anschluss. Durch die Suche nach dem Boot verlor die Flottille so viel Zeit, dass sie den Konvoi nicht mehr erreichen konnte. Daher wurde der Rückmarsch angetreten. Sie versuchte dann auf den von der 8. SFltl gemeldeten Konvoi zu operieren. Als auf dem Führerboot das FuMB ausfiel und die Sicht unter 2000 m fiel wurde der Rückmarsch angetreten. Auf "S 219" fiel eine Hilfsmaschine aus, auf "S 202" traten so starke Erschütterungen auf, dass das Boot Schaden nahm. Beide Boote mussten aKB gestellt werden. In
der Nacht 23./24.01.1945 liefen die 4., 6. und 9. SFltl mit acht Booten
zum Torpedoeinsatz gegen den Themse-Schelde-Verkehr aus. Sie mussten wegen
schlechten Wetters umkehren. Die 5. SFltl lief mit "S
98", "S 48", "S 85", "S 127",
"S 92" und S 67" zum
Minenlegen östlich von East Dungeon aus. Nach Sichtung durch einen Fühlunghalter wurden die
Boote mehrfach von Wellingto-Bombern angegriffen. Wegen Maschinenschäden auf
"S 92"
und "S 67" mussten die Boote entlassen werden und weil "S
127" bei schlechter Sicht den Anschluss verlor, warfen nur drei Boote ihre Minen
auf dem Weg. Die Flottille wurde nach dem Minenwerfen mehrfach aus der Luft mit
Bomben und mit Bordwaffen angegriffen. Das Führerboot "S 98" nahm dabei
Splitterschäden auf der Brücke und an der Bordwand. In
der Nacht vom 24./25.01.1945 wurden wiederum Mineneinsätze gegen die
Konvoi-Route bei Orfordness gefahren. Die 2. SFltl mit "S221", "S
176", "S 209", "S 181" und "S 177" lief
um 20.30 Uhr aus. "S 176" hatte Maschinenausfall und wurde
zusammen mit "S 209" entlassen. Die anderen Boote warfen
planmäßig ihre 12 UMB. Die 4. SFltl mit "S 206", "S
175" und "S 703" lief ebenfalls abends aus. "S
204" konnte nicht mitfahren da eine Schraube defekt war. Die drei
Boote warfen ihre Minen auch planmäßig. Die 6. SFltl mit "S
211", "S 222", "S 704" und "S 223" warf
24 UMB. In einem Gefecht mit einem Zerstörer und MTB wurden auf dem
Zerstörer mehrere 20mm-Treffer beobachtet. Alle Boote kehrten unbeschädigt in
die Einsatzhäfen zurück.
Auslaufmusterung im Bunker - Bild: PK-Foto
Da
die Eislage in Rotterdam sich verschlechterte, der Hafen hatte eine
geschlossene Eisdecke, auf der Maas herrschte Eisgang, verlegten die 4.
SFltl mit "S 205" und "S 703", die 6. SFltl mit "S 211",
"S 222", "S 223"
und "S 704" und 9. SFltl mit "S 130" am 26.01.1945 nach Ijmuiden. Am
29.01.1945 liefen die 2. und 5. SFltl mit 11 Booten zur Verseuchung des
Weges zwischen Cromer und Humbermündung aus. Kurz nach dem Auslaufen aus Den Helder wurden die
Boote ohne Schäden zu nehmen von Wellington-Bombern angegriffen. Während die 2. SFltl ihre Minen gemäß Plan werfen
konnte, machte das schlechte Wetter
den Booten schwer zu schaffen, teilweise sprangen die Minen aus den
Schienen, einige gingen sogar über Bord. Alle Boote kehrten mit schweren Seeschäden
und Ausfall fast aller Funkstationen
zurück und mussten
aKB gemeldet werden. Auch am 31.01.1945 ließ das Wetter keinen Einsatz der Boote zu. Am 03.02.1945 erfolgte ein Angriff von 17 Lancaster-Bombern auf Ijmuiden. Es wurden 17 Tallboy-Bomben, in einer zweiten Welle warfen 18 Wellington-Bomer 18 Tall-Boys auf die Hafenanlagen. In der Nacht 05./06.02.1945 liefen die 2. und 5. SFltl zu einem Mineneinsatz aus. Die Boote wurden wiederumn sofort aus der Luft angegriffen. Wegen schlechter Sicht musste nach drei Stunden umgekehrt werden. Auf dem Rückweg wurden die Boote wieder mit Bomben angegriffen, ohne Schäden zu nehmen. Am
08.02.1945 erfolgte ein weiterer Bombenangriff auf den Hafen von Ijmuiden
mit 15 Lancaster-Bombern. Tallboy-Einschläge
rund um Haringshaven Ijmuiden - Foto: Archiv Bunkermuseum Ijmuiden
"S 193" als Wrack im SBB Ijmuiden - Foto: Archiv Bunkermuseum Ijmuiden
Am 12.02.1945 wurde wieder ein Mineneinsatz befohlen, ein Einsatz, der aber wegen Nebels nicht angetreten wurde. Das gleiche am 15.02.1945. In
der Nacht 17./18.02.1945
erfolgte der nächste Mineneinsatz der 2. und 5. SFltl mit 11 Booten in der Humbermündung.
Kurz nach dem Auslaufen hatte "S 209"
einen Maschinenschaden und wurde allein zurückgeschickt. Bei der
schlechten Sicht fand es die Hafeneinfahrt nicht und musste bis zum
Morgen mit dem Einlaufen warten. Die anderen Boote warfen ihre Minen
planmäßig. Auf diesen
Sperren sanken der französische Geleitzerstörer „La Combattante“
am 23.02. und am 25.02. der
Trawler „Aquarius“. Die Frachter „City of Lincoln“ (8039 BRT) und „Cydonia“
(3517 BRT) am 19. bzw. 28.02. erhielten Minentreffer ohne zu
sinken. In
der Nacht 20./21.02.1945 fuhr die 2. SFltl mit "S 221", "S 176", "S
210", "S 174", "S 181" und "S 209"
einen Torpedoeinsatz gegen ein Südgeleit bei Smith's Knoll, musste aber zurückkehren,
ohne den Konvoi gefunden zu haben. In
der Nacht 21./22.02.1945 fuhren die sechs Flottillen mit 22 Booten einen
Torpedoeinsatz gegen einen Konvoi
bei Smith’s Knoll. Die Boote
"S 174" und "S 209" der 2. SFltl befanden sich bei schlechter Sicht plötzlich
mitten im Konvoi, "S 174" schoss zwei LUT, "S 209" zwei T-1, ohne zu treffen.
Nach dem Nachladen schoss "S 209" zwei weitere Torpedos, ebenfalls ohne
Erfolg. Im Ablaufen hörten sie fünf Detonationen. Ein Frachter war in Brand
geschossen worden. "S 209" erhielt im Gefecht mit Sicherungskräften mehrere
Treffer. Ein Brand konnte schnell gelöscht werden. In den Nächten 22./23.02. und 23./24.02.1945 legten die 4., 6., 8. und 9. SFltl auf den Themse-Schelde-Weg Minen, auf dem Rückweg schossen drei Boote der 8. und zwei Boote der 2. SFltl einen Jagdbomber ab, "S 209" einen weiteren. Auf "S 209" gab es eine Verwundeten. Auf den gelegten Sperren sanken am 21.02. der französiche Motorfischkutter "Notre Dame de Grace" (26 BRT), am 26.02. der britische Dampfer "Auretta" /4751 BRT) und der amerikanische Frachtdampfer "Nashaba" (6054 BRT), am 27.02. der britische Frachtdampfer "Sampa" (7176 BRT) und am 01.03. der amerikanische Liberty-Schiff "Robert L. Vann (7176 BRT). In
der Nacht 24./25.02.1945 fand eine erneute Mineoperation der 4., 8. und 9.
SFltl auf dem Flandernweg statt. Die 4. SFltl warf ihre Minen westlich
Blankenberge und geriet in heftige Gefechte mit MGBs. Aus dem Rückmarsch
hatte "S 204" Wasereinbruch und "S 703" Ruderversager.
BEi der 8. SFltl hatte "S 196" Ruderversager und wurde mit
"S 209" als Sicherung entlassen. Die anderen drei Boote warfen
ihre Minen nordwestlich Ostende. Die 9. SFltl hatte mehrere
Gefechtsberührungen mit Zerstörern und MGBs, warf aber ihre Minen
nordwestlich Zeebrügge. Auf dem Rückmarsch
hatte "S 167" (St.Ob.Strm.
Seifert) Ruderversager und rammte "S 705". "S 167"
musste wegen der starken Schädenaufgegeben werden. Die Besatzung wurde
vollzählig von den anderen Booten übernommen. Da am 19.02.1945
erstmalig russische Schnellboote den deutschen Verkehr nach Kurland
angegriffen hatten, befahl das MOK Nord am
24.02.1945 die Verlegung der 5. SFltl in die
Ostsee. Der F.d.S. schlug vor, stattdessen die in Aufstellung befindliche 1.
SFltl einzusetzen, da alle Kommandanten erfahren und mit der russischen
Kampfführung vertraut waren, daher verblieb die 5. SFltl vorerst im Westen.
In der Nacht 24./25.02.1945 warf die 4. SFltl mit fünf Booten 30 Minen auf dem Themse-Schelde-Weg. Im Gefecht mit MTBs fiel auf "S 205" der Mech.Gefr. (T) Hans Brzemek. Am Abend des 28.02.1945 warfen vier Boote der 4. SFltl 24 Minen im gleichen Seegebiet. Auf dem Rückmarsch gerieten sie in ein Gefecht mit der Fregatte "Seymour" und dem Geleitzerstörer "Cotswood". Die Boote versuchten sich mit 41 kn Fahrt dem Beschuss zu entziehen, aber "S 220" (Kptlt. Dross) bekam einen Treffer im Stb.Maschinenraum. Ein Brand entwickelte sich und schließlich konnte das Boot nur noch 10 kn laufen und verlor den Kontakt zur Flottille. Daher entschied sich der Kommandant, das Boot aufzugeben. Die Besatzung ging vollzählig von Bord des hell brennenden Bootes, nachdem die Geheimsachen vernichtet worden waren. Das Boot wurde noch längere Zeit beschossen. Kurz vor Mitternacht sank das Boot nach einer Explosion, vermutlich eines Torpedos. Die Überlebenden wurden von den Briten aus dem Wasser gefischt. Masch.Mt. Josef Krzyzok, Matr.ObGefr. Gottfried Wahl und Fk.ObGefr. Siegfried Bandemeer waren nicht unter den Geretteten. Auch die 6. SFltl war mit fünf Booten zum Minenwerfen ausgelaufen, aber nur "S 212" konnte seine Minen werfen. Die 2. und die 5. SFltl mit 11 Booten wurden durch die feindliche Luftaufklärung beschattet und in der Nähe von Norfolk erfasste Zerstörer "Mackey" drei S-.Boote bei der Tonne von Hearty Knoll und drängte sie ab. Die Fregatte "Riou" und drei MTB erfassten vier S-Boote und drängten sie ab. Die 6. SFltl mit nur zwei Boote kam gegen die Sicherung nicht durch und musste ohne Erfolg wieder einlaufen. In der Nacht 09./10.03.1945 fuhr die 4. SFlt mit "S 204", "S 205" und "S 219"; "202" und"S 703" waren vorzeitig umgekehrt; einen Mineneinsatz vor der Schelde. Gleichzeitig warf die 9. SFltl mit vier Booten Minen auf dem Themse-Schelde-Weg und musste sich erst mit MGB dann mit Zerstörern herumschlagen. In den darauf folgenden Nächten versuchten die S-Boote mehrfach den Geleitweg vor der englischen Ostküste zu erreichen. Die 4. SFltl musste in der Nacht zum 12.03. nach einem Bombenangriff und aufkommendem Nebel ihre Unternehmung abbrechen. Der 2. SFltl mit sechs und der 5. SFltl mit fünf Booten erging es genauso. Die 6. SFltl mit vier Booten brach mangels Sicht ihre Minenunternehmung ebenfalls ab. Die 9. SFltl fuhr mit vier Booten einen Einsatz mit "Linsen", die nördlich von West Hinder ausgesetzt wurden. Ähnlich verliefen die Einsätze aller fünf Flottillen in der Nacht zum 14.03.1945. Die 8. SFltl war nach einem Angriff auf Ijmuiden am
14.03.1945 mit neun B 17-Bombern nicht kriegsbereit. In der Nacht zum 18.03.1945 mussten die 4. und die 9. SFltl mit zusammen zehn Booten einenTorpedoeinsatz in der Themsemündung wegen schlechter Sicht abbrechen. Die anderen drei Flottillen warfen Minen, die 5. SFltl mit fünf Booten 36 LMB vor Cromer, die 2., SFltl mit sieben Booten 36 LMB und ELM und die 6. SFltl mit sechs Booten 38 UMB und ELM auf dem Themse-Schelde-Geleitweg. In
der Nacht zum 19.03.1945 warf die 6. SFltl mit "S 212", "S 213", "S
704" und "S 223"; "S 222" war mit Wassereinbruch,
"S 704" mit Maschinenausfall ungekehrt, Minen nordöstlich
von Lowestoft. Im Wurfgebiet kam es zum
Gefecht mit einem SGB und vier MTBs, die auf Lauer gelegen hatten. Anschließend
griff die Flottille den Konvoi FS.1759 vor
Lowestoft mit Torpedos an. Es
wurden sieben versenkte Schiffe mit 24.500
BRT und ein torpedierter Zerstörer gemeldet.
Tatsächlich sanken aber nur die Frachter
„Rogate“ (2.871 BRT) und „Crichtoun“ (1.097 BRT). In dieser Nacht warfen die S-Boote insgesamt 110 Minen an der britischen Ostküste, die 2. SFltl vor dem Humber, die 5. Sfltl bei Cromer, die 4. und die 9. SFltl vor Orfordness. Auf den in der Nacht zum 18.03. gelegten Minen sanken am 19.03. die britischen Frachter "Samelbu" (7253 BRT) und "Empire Blessing" (7062 BRT) sowie der belgische Trawler "Nelly" (75 BRT) und das britische Panzerlandungsschiff LST 80 (2750 ts). Das amerikanisch Liberty-Schiff "Hadley F. Brown" wurde am 20.03. durch eine Mine beschädigt. Ein gemeinsamer Vorstoß der 4. SFltl mit "S 202" und "S 703", der 5. SFltl mit "S 48" "S 67", "S 85", "S 92", "S 98, "S 110", "S 127", der 6. SFltl mit "S 212", "S 213", "S 704", "S 706" und der 9. SFltl mit "S 130", "S 168", S 175", "S 206" "S 207", "S 214", "S 197" zu einem Torpedoeinsatz in der gleichen Nacht gegen ein Geleit bei Lowestoft blieb wegen der starken Abwehr und schlechter Sicht ohne Erfolg . In der Nacht vom 21./22.03.1945 war die 2. SFltl
mit "S 181", "S 209", "S 210" auch
zu dem gemeinsamen Einsatz ausgelaufen. Auf "S 210" fiel die Aufladung der Mittelmaschine aus.
Da die 2. Flottille nur aus drei Booten bestand, wurde kehrt gemacht. Auf dem
Rückmarsch wurden die Boote von Beaufightern mit Bordwaffen und Raketen
angegriffen. Auf dem Führerboot, "S 181", wurde ein Brennstofftank, Abt.
VII und die Kalotte getroffen, das Boot geriet in Brand. Der
Flottillen-Chef (Korv.Kapt. Opdenhoff), der Kommandant (Oblt.
z.S. Schlenk) und ObStrm.
Bloehs (Flottillensteuermann), ObFk.Mstr. Waltersbacher
(Flottillenfunkmeister), ObMasch. Schmidt (L.M.), Btsm.Mt. Oberländer (Seem.
Nr. 1), SKad. Klaus Meyer und 7 weitere Soldaten fielen.
Auf "S 210" wurde die Luftleitung zum
Anlassen der Motoren getroffen. Daher übernahm "S 209" die Bergung der
Besatzung "S 181". Das brennende "S 181" sank 34 sm nordwestlich Texel. In der Nacht 22./23.03.1945 war der Themse-Schelde-Weg
erneut Ziel einer Minenoperation der 6. SFltl. Schon auf dem
Anmarsch wurden die Boote in Gefechte mit MTBs verwickelt. In der Nacht 25./26.03.1945 waren die 4., 6. und 9. SFltl wieder ´zum Verminen des Geleitwegs unterwegs. Nur die 9. SFLtl konnte ihre Minen werfen. Die beiden anderen Flottillen wurden durch die Geleitzerstörer "Arendal" (norwegisch) und "Krakowiak" (polnisch) und die britische Fregatte "Riou" angegriffen und abgedrängt. "S 205", "S 204" und "S 703" bekamen Treffer, dabei fielen auf "S 205" drei Mann. Auf den Minen der 9. SFltl sanken am 22.03. das amerikanische Liberty-Schiff "Charles D. Melver" (7176 BRT) und der griechische Frachtdampfer "Elefthenia" (7247 BRT) und an 25.03. die britische Motorlaunch "ML 466" (75 ts). Die 4. SFltl warf in der Nacht 25./26.03.1945 mit
vier Booten Minen. Dabei wurde sie von MTBs abgedrängt und von einem
Geleitzerstörer beschossen. Ein Torpedoschuss auf diesen ging fehl. Auf den auf demThemse-Schelde-Geleitweg geworfenen Minen sanken am 28.03. der belgische Trawler "St. Jan" (75 BRT) und das britische Landungsboot "LCP 840" (11 ts). Der norwegische Motortanker "Belinda" (8325 BRT) wurde beschädigt. Drei weitere Boote der Nordseeflottillen gingen
durch Bombentreffer am 30.03.1945 verloren als 358 B-24 Bomber der USAF
Wilhelmshaven angriffen, "S 194" lag dort zur Reparatur nach Minentreffer im
Februar vor Ijmuiden, "S 186" und "S 224" lagen dort zu Maschinenreparaturen. Die 4. SFltl warf in der Nacht 25./26.03.1945 mit vier Booten Minen. Dabei wurde sie von MTBs abgedrängt und von einem Geleitzerstörer beschossen. Ein Torpedoschuss auf diesen ging fehl. Drei weitere Boote der Nordseeflottillen gingen
durch Bombentreffer am 30.03.1945 verloren als 358 B-24 Bomber der USAF
Wilhelmshaven angriffen, " S 194" lag dort zur Reparatur nach Minentreffer im
Februar vor Ijmuiden, " S 186" und " S 224" lagen dort zu Maschinenreparaturen.
Der Hafen der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven Anfang April 1945 Treibstoffmangel hielt die Boote in der ersten
Aprilwoche in ihren Häfen fest. Die Verlegung der 5. SFltl in die Ostsee
lief am 02.04.1945 an.
Am
Abend des 07.04.1945 flogen
15 Lancaster-Bomber und 2 Mosquitos unter Geleitschutz von 24 Spitfires
einen Angriff auf den S-Boot-Bunker Den Helder. In der Nacht 07./08.04.1945 waren die 4. SFltl mit "S 205", "S 204", "S 219", "S 202", "S 703" und "S 304" und die 6. SFltl mit "S 222", "S 705", "S 211", "S 223", "S 704", "S 212" und "S 706" im Mineneinsatz gegen die Themse-Schelde-Route und warfen 52 Minen. In einem Gefecht mit britischen MTB und der Fregatte "Rutherford" kollidierten "S 202" (Kptlt. Wiencke †) und "S 703" (Oblt.z.S. d.Res. Steinhauer). Beide Boote mussten aufgegeben werden. Von "S 202" fielen: Der Kommandant, Kptlt. Joachim Wiencke, ObMasch. Heinz Niefaber (L.M.), ObFhnr.z.S. Helmut Niessen, SKad. Hans-Joachim Werning, Masch.HptGefr. Peter Müller, Masch.ObGefr. Josef Naber, von "S 703" fielen der Leitende Maschinist, ObMasch. Helmut Schneider, ObBtsm.Mt. Otto Koch, SKad. Hans-Richard Koch, Matr.ObGefr. Karl-Heinz Brinckmann, Fk.ObGefr. Johann Czerwinski, Fk.ObGefr. Herbert Schwientek und Matr.Gefr. Karl-Heinz Grefe. Die 40 Überlebenden wurden von den Briten gerettet und gerieten in Gefangenschaft. Die
6. SFltl verlor "S 223" (Oblt.z.S Brandi),
das vor Ostende auf
eine Mine lief und sank. Kommandant und acht Mann konnten gerettet werden,
es fielen: Der
Leitende Maschinist,
ObMasch. Rudolf Brümmer,
ObMasch.Mt. Wilhelm Schmitz,
Fhnr. (Ing) Babenderende,
Fhnr.z.S. Horeis, Masch.Mt. Ernst Irtel, Fk.ObGefr. Günter Sparty, Fk.ObGefr. Ulrich Tuch,
Verw.ObGefr. Werner Kunath, Masch.HptGefr.
Johann Müller, Masch.HptGefr. Hans Reile, Matr. Erich Klugbeil, Masch.ObGefr. Gerhard Wehenkel,
Masch.ObGefr. Otto Lübke, Masch.HptGefr.
Herbert Degel, Masch.Gefr. Joseph Kapomitz, San.Gefr. Joachim Kreutzmann,
Mat.rObGefr. Willi Menzel, Matr.Gefr. Wilhelm Schafstedt, Matr.Gefr. Heinz
Helmholtz, Matr.Gefr.
Heinz Jung. In
der Nacht 12./13.04.1945 führten die 4., 6. und 9. SFltl mit insgesamt 12
Booten einen letzten Mineneinsatz von Ijmuiden aus durch. Nach Werfen der Sperre gerieten die
Boote unter Beschuss durch den von britischen Geleitzerstörer " Hambledon"und
die britische Fregatte "Ekins". "S 205" erhielt einen
schweren 5,7cm-Treffer, es ging sofort auf Höchsztfahrt und wurde
plötzlich von einem MTB auf Kollisionskurs angegriffen. Es gelang "S
205" dem auszuweicvhen, das MTB lief 2 m am Heck vorbei. Danach
erhielt " S 205" einen weiteren 5,7cm-Treffer in Abt. VI,
dabei verlor "S 205" den Anschluss an die Flottille, konnte aber wie alle anderen Boote, die zum Teil
noch vom Geleitzerstörer "Quantock" beschossen und von Flugzeugen angegriffen wurden,
nach Hoek van Holland einlaufen. Auf den zuletzt gelegten Minensperren wurde durch Minentreffer der britische Frachtdampfer "Canakrian" (4876 BRT) beschädigt, am16.04. sank der britische Motortanker "Gold Shell" (8208 BRT), am 16.04. wurde der amerikanische Frachter "Benjamin H. Bristsow" (/191 BRT) und am 08.05. der amerikanische Frachter "Horace Binney" (7191 BRT) durch Minentreffer beschädigt. Die
Lage an der Landfront im Westen und der Treibstoffmangel ließen keinen
weiteren Schnellbootseinsätze mehr zu. Das Stützpunktpersonal war nach Dänemark
in Marsch gesetzt worden. Auf Befehl von Dönitz, nach Flensburg zu
kommen, mussten "S 174"
und "S 209" den SS-Obergruppenführer Seiß-Inquart nach Deutschland
bringen. Am
Tage der deutschen Teilkapitulation, am 04.05.1945, lagen
in Holland noch folgende deutsche Schnellbootflottillen:
Die
zur 2. SFltl gehörenden Boote
"S
209" und "S 174" lagen in Brunsbüttel bzw. in Tönning. "S 209" in Brunsbütel am 04.05.1945 - Foto: Archiv Förderverein
"S 205" beim Einlaufen Felixstowe am 13.05.1945 - Foto: Archiv Roderick Timms Besatzung angetreten zum Einlaufen - Foto: Archiv Roderick Timms "S 204" und "S 205" in Felixstowe - Foto: Archiv Roderick Timms K.Adm. Breuning meldet sich beim Hafenkapitän Felixstowe - Foto: Archiv Roderick Timms "S 211" der 2. SFltl*) mit Kreuz-Ass und Balken auf dem Weg nach England begleitet von britischem MTB - Bild: BfZ *) Gemäß KTBs der 2. SFltl und des F.d.S. gehörte "S 211" zur 6. SFltl, gemäß IWM gehörte "S 211" am Tage der Kapitulation zur 2. SFltl Besatzung "S 211" mit dem Bootswappen am Schiffchen auf dem Weg zum Transport in die Niederlande - Bild: Archiv Ola Erlandsson Am 13.05.1945 führte "S 211", das bei der Teilkapitulation am 04.05.1945 in Rotterdam gelegen hatte, begleitet von britischen MTBs einen Personaltransport nach Gosport/England durch. "S
112" hatte von St. Peter Port aus an dem Handstreich des VAdm Hüffmeier
auf Granville am 07.02.1945 teilgenommen und war nach Abbruch der Aktion
wieder in St. Peter Port eingelaufen. Mit nur einer einsatzbereiten
Maschine konnte es am nächsten Tag nicht an der Operation teilnehmen und
verlegte nach St. Lorient. An Bord waren sechs Heeresoffiziere darunter
drei Bataillonskommandeure. Der Kommandant (Lt.z.S. Nikelowski) verunglückte
im April tödlich. Das marode Boot blieb in St. Lorient liegen und wurde
von der französischen Marine am 27.06.1951 zum Abwracken verkauft. Im letzten Kriegsjahr wurden 6 Schiffe versenkt mit zusammen 10.467 BRT. Die
eigenen Verluste betrugen: 67 Gefallene, 20 Verwundete, 18 Gefangene. Es
gingen 13 Boote verloren: S 180 und S 223 durch Minentreffer; S181, S 186,
S 194 und S 224 durch Bomben/Bordwaffenbeschuss; S 176, S 177, S 193 und S
199 durch/nach Artillerietreffer; S 167, S 202 und S 703 durch Kollision. Interessant ist, dass die mit der angeblich sicheren "Enigma" verschlüsselten Funksprüche durch die britische Aufklärung nicht nur aufgefangen sondern auch entschlüsselt wurden, so dass der Gegner über die Bewegungen der S-Boote gut informiert war. Als Beispiele dienen folgende Sprüche:
Die o.a. Enigma-Sprüche sind aus dem Archiv von Flemming Hansen. Bei den angesprochenen Neubauten handelte es sich vermutlich um Boote der Reihe "S 307" bis "S 321", die nicht mehr in Dienst gestellt wurden. Davon ging "S 316" durch Selbstversenkuong in der Wesermündung verloren. Der Verbleib der übrigen Boote ist ungeklärt. Möglicher Weise gingen sie zur Henry Rasmussen Yacht & Baadeværft in Gl. Hestehauge bei Svendborg/Dänemark zur Endausrüstung. Es ist wahrscheinlich, dass acht davon am 06.05.1945 in der Lunkebucht/Dänemark selbstversenkt wurden.
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