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S-Boote in der Kriegsmarine 1935 - 1945

Die Kriegschauplätze der S-Boote

 

Ägäis 1943 - 1944

Mitte August 1943 befanden sich in der Ägäis die beiden zur 3. SFltl gehörenden Boote "S 36" (ObStrm. Ahlers) und "S 55" (Oblt.z.S. Weber), die von Nordafrika zur Reparatur nach Salamis in die Werft gegangen waren.

 

Zur Verstärkung und zur Unterstützung des deutschen Angriffs im Dodekanes sollte die Rotte "S 54" (Oblt.z.S. Claus-Degenhart Schmidt),"S 61" (Oblt.z.S. Axel von Gernet) nach Piräus verlegen. Die beiden Boote verließen am 11.11.1943 Pola und verlegten über Dubrovnik nach Korfu. "S 61" musste nach Kurbelwellenbruch umkehren und nach Cattaro einlaufen.  "S 54" fuhr über Korfu nach Kalymnos weiter, wo es am 15.11.1943 eintraf. 

In der Nacht 16./17.11.1943 sicherte "S 54" ein Geleit von Kalymos nach Leros und führte am 17.11.1943 eine Kontrollfahrt durch die Buchten von Leros durch. In der Nacht 17./18.11.1943 folgte eine Kontrollfahrt im Seegebeit westlich Leros, die mit dem Einlaufen in Kos abgeschlossen wurde.

In der Nacht 18./18.11.1943 fuhr "S 54" einen Vorstoß in die Vathybucht der Insel Samos, ohne Feindberührungen.

In der Nacht 19./20.11.1943 fuhr "S 54" einen Vorstoß in das Seegebiet um Samos durch und lief am Morgen des 20.11. in Portolago ein. Am gleichen Tag lief "S 55" nach der Werftzeit in Salamis in Portolago ein.

Am 21.11.1943 führten "S 54" und "S 55" einen Transport für einen deutschen Parlamentär nach Tigano/Samos durch, nach erfolgloser Mission verlegten die Boote nach Portolago zurück.

Am nächsten Tag wurde der Parlamentär erneut nach Tigano gebracht. "S 55" führte im Anschluß daran eine Kontrollfahrt durch die Samos-Straße durch und lief dann in Vathy ein. 

Am 23.11.1943 transportierte "S 54" General Müller von Tigano (Samos) nach Carlovassi und wieder zurück. Beim Einlaufen Vathy rammte das Boot ein Unterwasserhindernis beim Ausweichen eines zivilen Fahrzeugs und zog sich einen Ruderschaden zu. "S 55" war indessen von Vathy nach Kos zur Kraftstoffübernahme gefahren und verlegte am 24.11.1943 wieder zurück nach Vathy. Dabei zog es sich mittelschwere Seeschäden zu.

Am 25.11.1943 verlegten "S 54" und "S 55" von Vathy nach Piräus. Unterwegs brach auf "S 54" ein Wellenbock, so dass das Boot bis 18.12.1943 aKB in Piräus war. Dort lag auch "S 36" seit 14.08.1943 unbesetzt und aKB. Auch "S 55" ging in die Werft und war vom 26.11. - 05.12.1943 aKB.

Am 04.12.43 wird "S 511" gegen den ausdrücklichen Widerspruch des Flottillenchefs, Kptlt. Meyer, zu einer Transportfahrt nach Leros bei Tageslicht eingesetzt. Das Boot und der Geleitschutz durch drei Arado 196 werden von Beaufighter angegriffen, die Flugzeuge abgeschossen und das Boot schwer beschädigt (2 Tote). Nach dem Aufsetzen bei der kleinen Insel Makronisi westlich von Levitha kentert das Boot und versinkt.

Am 06.12.1943 transportierten "S 36" und "S 55" den Kommandierenden Admiral Ägäis und seinen Stab zu einer Besichtigung der Dodekanes-Inseln von Salamis über Samos nach Leros und zurück nach Salamis. 

Vom 12.12. bis 14.12.1943 sicherten "S 36" und "S 55" den Minenleger "Drache" mit Truppen an Bord auf der Fahrt von Piräus nach Samos und auf der Rückfahrt mit Kriegsgefangenen  an Bord ebenso.

Am 17.12.1943 verlegten "S 36" und "S 55" von Salamis nach Cattaro und verließen damit den Kriegsschauplatz Ägäis.

Inzwischen war "S 54" wieder KB geworden und sicherte in der Nacht 21./22.12.1943 einen weiteren Transport von Truppen durch den Minenleger "Drache" von Piräus nach Carlovassi/Samos zusammen mit "TA 14", "TA 15" und "R 211" und auf dem Weg zurück wieder mit Kriegsgefangenen. Gegen 04.30 Uhr erfasste "S 54" ein Uboot, das von "S 54" und "TA 14" gemeinsam aber ohne Erfolg bekämpft wurde.

Am 23.12.1943 gelang es dem britischen Uboot "Sportsman" den von "S 54", "TA 14" und "R 211" gesichterten bulgarischen Kohledampfer "Balkan" auf dem Marsch von Lemnos nach Saloniki zu versenken. "S 54" und "R 211" retteten die Überlebenden und liefen in Saloniki ein.

 "S 54" fuhr  am 25. bis 27.12.1943 zusammen mit "TA 14" und "R 211" als Sicherung für ein Geleit aus den Dampfern "Sabine", "Susanne" und "Petrella" und einigen Siebelfähren von Saloniki bis Piräus. 

Danach lag "S 54" bis in das Jahr 1944 unterbrochen KB in Salamis. 

Am 01.11.1943 war die 24.SFlt (Kptlt. Meyer, H.J.) gebildet worden. Die ersten zugeteilten Boote waren die italienischen Beuteboote vom Typ MS, diese waren 1936 bis 1938 bei Lürssen für Jugoslawien nach Plänen des Typs "S 2" ("Orjen") allerdings mit 40mm- und 15mm/36-Geschützen gebaut und am 17.04.1941 in Tiwat von den Italienern erbeutet und als Boote des Typs MS bzw. MAS in Dienst gestellt worden. Die italienische Marine hatte die beiden Geschütze durch zwei 20mm-Geschütze ersetzt.

Zugeteilt wurden zunächst:

S 601 ObStrm. Swoboda ex ital. MS 42 ex jugosl. "Velebit"
S 602 StObStrm. Annuß ex ital. MS 43 ex jugosl. "Dinara"
S 603 Oblt.z.S. d. Res. Bollenhagen ex ital. MS 44 ex jugosl. "Triglav"
S 604 StObStrm. Wernicke ex ital. MS 46 ex jugosl. "Rudnik"
S 511 Teniente Santagata ex ital. MAS 522 ex jugosl. "Orjen"
S 512 ? ex ital. MAS 542 ex. jugosl. "Suvobur"

"S 511" war am 19.09.1943 aus Vathy ausgelaufen und auf die deutsche Seite übergelaufen (auf Syros). Die Boote "S 601" - "S 604" wurden deutshe Beute als Piräus am 09.09.1943 eingenommen wurde.

"MAS 30" (ex Orjen") später "MAS 522" und schließlich "S 511" 1942 - Foto: Regia Marina

Am 25.01.1944 sollten "S 601" (ex "MS 42", ex "Velebit") und "S 603" (ex "MS 44", ex "Triglav"), alte Lürssen-Boote noch mit Benzin-Motor, von Salamis nach Korfu verlegen. Auf "S 603" (Oblt.z.S. Hermann Bollenhagen) fielen alle drei Motoren aus, so dass es mit dem Marschmotor weiter fahren musste. Kurz vor Erreichen der Insel Korfu am 27.01.1944 wurden die Boote zunächst von einer Spitfire, dann von vier von Spitfire-Jägern angegriffen. "S 601" (ObStrm. Svoboda) schoss eine Maschine ab. Beide Boote hatten zahlreiche Treffer erhalten. Auf "S 601" fielen MechObGefr. (T) Schulz und MechGefr. (T)  Zill, ein Mann wurde verwundet; auf "S 603" gab es zwei Schwer- und zwei Leichtverletzte, darunter der Kmdt.

Nach Reparatur der Schäden an den Booten legten "S 601" und "S 603" am 22.02.1944 in Korfu ab. Kurz nach Passieren der Hafensperre gab es auf "S 603" einen Vergaserbrand. Kurz nach dem Löschen erfolgte der nächste Vergaserbrand. Die Ausbesserungsarbeiten dauerten einige Tage. Bei der Probefahrt am 26.02.1944 gab es wiederum einen Vergaserbrand. Zwei Mann wurden verletzt. Am 14.03.1944 explodierte auf "S 603" der Marschmotor beim Anlassen. Es wurden ein Mann schwer und zwei Mann leicht verletzt. Das Boot war stark beschädigt. Das Oberdeck war an beiden Seiten aufgerissen, ein Reservetorpedo war mit dem Schwanzende auf die Pier geschleudert worden, die Motorenräume waren ausgebrannt, alle Antriebsmotoren waren ausgefallen. Mit Hilfe von "S 601", das den Havaristen teilweise schleppte, konnte "S 603" vom 23.03. bis 29.03. über Prevesa und Levkas nach Patras verlegen.

Noch am gleichen Tag fuhr "S 601" ein Unternehmen gegen Partisanen auf der Insel Oxia. Dabei wurde ein mit Benzinfässern beladener Motorsegler gesprengt. Am nächsten Tag fuhr "S 601" mit einem Motorsegler und "MAL 12" deutsche Truppen zur Insel, um sie nach Partisanen zu durchkämmen, ohne jedoch welche zu finden. 

"S 604" (ex "MS 45", ex "Rudnik") lag zu dieser Zeit aKB in der Werft in Salamis, "S 602" (ex "MS 43", ex "Dinara") war fahrbereit. Am 31.03.1944 erreichte "S 603" die Werft in Salamis. Nach Torpedo- und Wasserbombenübernahme sowie Kraftstoffergänzung liefen "S 601", "S 602" und "S 603", das wiederum geschleppt werden musste, aus. Über Chalkis und Volos verlegten sie - "S 601" ab Volos im Schlepp des bulgarischen Frachtdampfers "Zar Ferdinand", die beiden anderen Boote als Sicherung - nach Saloniki, wo sie am 18.04.1944 ankamen.

Am 22.04.1944 wurde "S 54", das bis dahin aKB in Salamis gelegen hatte und gelegentlich Sicherungsaufgaben erfüllt hatte, beim Verlegen in die Adria an der Südspitze von Levkas durch einen Minentreffer stark beschädigt. Es gab drei Tote. Das Heck wurde abgerissen. Das Boot wurde nach Salamis geschleppt und kam nie wieder in Fahrt. 

Im September 1943 war in Eckernförde die 21. SFltl (Kptlt. Wuppermann, ab 01.03.1944 Kptlt. Graser) gebildet worden. Ihr wurden LS-Boote zugeteilt. Am 01.05.1944 traf die Flottille mit den ersten 4 Booten - "LS 7" (ObStrm.Schipke), "LS 8" (ObStrm. Klaiber), "LS 9" (ObStrm. Huckebrink), "LS 10" (ObStrm. Breitschuh) - in Athen-Phaleron ein. Die Boote mussten erst noch einsatzbereit gemacht werden. 

Der Chef 1. S-Div. beabsichtigte die Boote von Korfu aus offensiv gegen alliierte Geleitzüge in der Otranto-Straße einzusetzen. Mangel an Sicherungsfahrzeugen führte dann allerdings dazu, dass der Admiral Ägäis die vier Boote auch tagsüber Geleitschutz fahren ließ. Im Juni 1944 lagen die vier Boote in Rhodos, dann drei Boote in Phaleron - "LS 8" lag aKB in Leros. In der zweiten Hälfte des Monats Juli 1944 verlegten die Boote zwischen Phaleron, Arteni und Piräus, Vorbereitungen für einen Stützpunkt auf Korfu begannen.

"LS 7" in der Ägäis (Bilder: Sammlung P. Schenk)

Ende Juli 1944 erhielt die Flottille mit "LS 11" (StbsObstrm. Henseleit) ihr fünftes Boot. Das sechste Boot, "LS 12" (ObStrm. Huckebrink) - das Kommando über "LS 9" hatte ObStrm. Boldt übernommen -, fuhr noch Erprobungen in der Heimat, wurde am 12.07.1944 abgeliefert und für den Transport in die Ägäis vorbereitet,  kam aber wegen der militärischen Lagentwicklung nicht mehr in die Ägäis. Es wurde in Jugoslawien gestoppt und kam als Versuchsboot zur Torpedoversuchsanstalt. Es wurde schließlich russische Kriegsbeute.  

Vom 05. bis 07.09.1944 verlegten "LS 7", "LS 8", "LS 9" "LS 10" und "LS 11" von Athen über Patras nach Korfu. Einen Einsatz in der Otranto-Straße in der Nacht vom 11./12.09.1944 mussten die Boote wegen des Seegangs abbrechen. 

Am 08.09.1944 wurde das Ende 1943 beschädigte Boot "S 54" in Salamis außer Dienst gestellt. 

Nachdem auch in den folgenden Nächten ein Einsatz der Boote wegen des Wetters nicht möglich war, befahl die Gruppe Süd am 17.09.1944 die Rückverlegung der 21. SFltl in die Ägäis.

Am 21. und 22.09.1944 liefen die Boote noch einmal aus Korfu aus, um die Unternehmung "Odysseus", die Verlegung von drei modernen TA-Booten von der Adria zur Ägäis, zu unterstützen. Aber wieder mussten die Boote wegen des Wetters aufgeben. 

Am 24.09.1944 verlegte die Flottille mit vier Booten über Patras nach Athen. Nur "LS 7" verlieb wegen Motorschadens in Korfu und wurde wieder der 1. S-Boots-Division unterstellt. 

Am 27.09.1944 lief das Boot aus Korfu aus und erreichte am 28.09.1944 Durazzo. Am nächsten Tag erreichte es trotz Seegangs, schlechter Sicht und Kompaßausfalls Dubrovnik. 

Am 01.10.1944 operierten  "LS 9" und "LS 10" von der Insel Leros aus. "LS 8" und "LS 11" lagen in Behebung von Schäden in der Werft in Athen.

Am 10.10.1944 wurden "LS 8", "LS 9" und "LS 11" wegen Aufgabe der Ägäis vor Athen-Phaleron gesprengt. "LS 10", das einzige fahrklare Boot, schloss sich einem Geleit nach Saloniki an. Vor dem Hafen von Volos wurde "LS 10" am 14.10.1944 von einer Bombe getroffen und sank.

 "S 601" und "S 603" sowie 4 LS-Boote an der abgetakelten Königsyacht im Hafen von Athen-Phaleron - Bild: Archiv Freundeskreis Schnellboote und Korvetten

Das Flottillenpersonal trat am 12.10.1944 den Marsch nach Norden an. Es wurde am 18.10.1944 bei Skopje vom XXII. Gebirgskorps aufgefangen. 74 Mann mit Spezialausbildung für S-Boote konnten auf Fürsprache mit einer Ju 52 in die Heimat gelangen, 200 Mann verblieben im Landeinsatz.

"LS 7" unternahm eine beachtenswerte Alleinfahrt zur nördlichen Adria. Beim Umfahren einer Minensperre geriet das Boot am 13.10.1944 auf eine Sandbank bei der Insel Grado. Die Besatzung stieg aus und schlug sich zum Stützpunkt Palmanova durch. Am 14.10.1944 wurde das hoch auf dem Sand liegende Boot durch brit. JaBos zerstört.

Am 31.10.1944 wurde das außer Dienst gestellte "S 54" der 24. SFltl bei der Aufgabe von Salamis gesprengt.

Am 15.12.1944 beantragte der FdS die Auflösung der 21. SFltl.