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  S-Boote Bundesmarine - 3. S-Geschwader

 

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Das 3. Schnellbootgeschwader wurde mit Aufstellungsbefehl Nr. 70 - Marine - mit Wirkung vom 01.10.1957 mit vorläufigem Heimathafen Flensburg-Mürwik aufgestellt. Endgültiger Heimathafen gemäß Aufstellungsbefehl sollte Langballigau (nicht vor Ende 1959) an der Flensburger Außenförde werden. Der Marinestützpunkt Flensburg-Mürwik blieb aber bis zur Außerdienststellung des Geschwaders der Heimathafen, da Langballig nicht, wie ursprünglich geplant, gebaut wurde.

Das Geschwader wurde mit 10 Booten der "Jaguar"-Klasse (Klasse 140) und einem Tender (Klasse 401) ausgestattet.

Während das offizielle Wappen goldfarbene Wellen zeigt, gab es auch eine Variante des Wappens mit blauen Wellen.

Das erste Boot, S-"Jaguar" - P 6059, wurde am 16.11.1957 in Dienst gestellt und verlegte mit Holzattrappen statt der 40 mm Geschütze nach Flensburg. Auch für das Radargerät war eine Attrappe ("Matratze") an Bord. Die Torpedorohre hatten noch keine Löffel.

 

S-"Jaguar" auf Probefahrt mit Holzattrappen statt der 40 mm-Geschütze - Bild: Archiv Heinz Haag

Auch das Boot S-"Iltis" - P 6058 - , Indienststellung am 17.12.1957, fuhr zuerst mit Holzattrappen statt der 40mm-Geschütze zur See. Die ersten drei Boote, "Jaguar", "Iltis" und "Wolf" hatten bei der Indienststellung die vier Torpedorohre. Die nachfolgenden Boote, S-"Luchs" - P 6061 -, und S-"Leopard" - P 6069 -  wurden ohne Bewaffnung und ohne Radargeräte in Dienst gestellt. Zwischenzeitlich wurde S-"Iltis" mit zwei 20mm-Geschützen ausgerüstet, die dann letztendlich durch 40mm-Bofors/L 70 MEL ersetzt wurden. Erst ab S-"Fuchs" - P 6066 - , Indienststellung 17.03.1959, wurden die Boote voll mit Waffen und Radargeräten ausgestattet.

 

S-"Iltis" - P6058 - mit Holzattrappen. Im Hintergrund zwei Boote des 1. SGschw - Bild: Archiv Heinz Haag

S-"Iltis" - P 6058 - mit 20mm-Geschützen und ohne Radar - Foto: Archiv Förderverein

S-Boote des 3. SG beim Einnehmen der Peilungslinie an Backbord - Foto: Archiv Förderverein

1971 wurden vier Boote, S-"Tiger", S-"Iltis", S-"Wolf" und S-"Löwe" an das 5. SGchw abgegeben, im Austausch kamen vier Boote, S-"Reiher", S-"Weihe", S-"Pinguin" und S-"Kranich", in das 3. SGschw, da das 3. SGschw als erstes Geschwader mit den neuen Booten der "Tiger"-Klasse (S-Boot Klasse 148) umgerüstet werden sollte, was von Oktober 1972 bis Mai 1975 erfolgte.

 Ab 1972 wurde das Geschwader auf 10 Boote der "Tiger"-Klasse (S-Boot Klasse 148) umgerüstet.

Das Geschwader wurde am 30.09.1998 aufgelöst. Die verbliebenen Boote "S 45 Leopard", "S 46 Fuchs", "S 47 Jaguar", "S 48 Löwe" und "S 50 Panther" verlegten zum 5. SGschw nach Olpenitz. 

 

Geschwaderkommandeure:

FKpt Haag

10.1957 - 08.1958

FKpt  Wülfing

09.1959 - 01.1962

FKpt Künzel

01.1962 - 03.1962

FKpt Dobenecker

04.1964 - 09.1966

FKpt Thäter

10.1966 - 09.1968

Fkpt Kruse

10.1968 - 03.1971

FKpt Meiburg

04.1971 - 12.1973

FKpt Ehlert

01.1974 - 03.1977

FKpt Geier

04.1977 - 01.1979

FKpt Jacobi

02.1979 - 03. 1981

FKpt Hecker

04.1981 - 09.1984

FKpt Porrio

10.1984 - 10.1986

FKpt Poesze

10.1986 - 03.1988

FKpt von Krosigk

04.1988 - 12.1990

FKpt Kampschulte

12.1990 - 03.1993

FKpt Houtrouw

04.1993 - 03.1995

FKpt Mannhardt

04.1995 - 09.1996

FKpt Weber

09.1996 - 09.1998

 

"Jaguar"-Klasse, S-Boot Klasse 140

 

Technische Daten

 

Boote der Klasse 140 und ihr Verbleib

Boot Hull-No. In Dienst Int'l. Rufzeichen Außer Dienst Verbleib
Iltis P 6058 17.12.1957 DBRM 31.01.1975 Abgabe an Türkei als Mat-Ersatz
Jaguar P 6059 16.11.1957 DBRQ 22.061973 Verkauft an Eberhard-Werft, Arnis, Umbau zur Yacht "Lina III")
Leopard P 6060 20.05.1958 DBSD 28.05.1973 Verkauft an Hirdes, Kiel, Umbau  Eberhard-Werft zur Yacht "Heli I"
Luchs P 6061 27.03.1958 DBSE 01.12.1972 Abgebrochen
Wolf P 6062 12.02.1958 DBWU 21.02.1975 Abgabe an Türkei, "Kalkan"
Tiger P 6063 15.10.1958 DBWF 20.12.1974 Ab 1971 an 5. SGschw, Abgabe an Türkei "Karayel"
Panther P 6064 15.12.1958 DBOL 01.03.1971 Verkauft an Eberhard-Werft, Arnis, Umbau zur Yacht ???
Löwe P 6065 05.02.1959 DBTS 25.04.1975 Ab 1971 an 5. SGSchw, Abgabe an Türkei "Yildiz"
Fuchs P 6066 17.03.1959 DBTT 13.07.1973 Verkauft an Eberhardt-Werft, Arnis, Umbau zur Yacht "Maria"
Marder P 6067 07.07.1959 DBTV 22.06.1972 Verkauft an Eberhard-Werft, Arnis, Umbau zur Yacht ??? Flüchtlingsboot

 

 

S-Boote Klasse 148 ("Tiger"-Klasse)

"Tiger"-Klasse, S-Boot Klasse 148

S-"Luchs" (Klasse 148) - Foto: Archiv Förderverein

Als erstes Boot der Klasse 148 wurde "S 41" am 27.09.1972 in Cherbourgh bei der Amoit-Werft ("Constructions Mecaniques de Normandie") durch Frau Leni Kühnle getauft. 

Die Indienststellung erfolgte mit großem Zeremoniell  unter Anwesenheit von Admiral Marc de Joybert, Chef des Führungsstabes der französischen Marine, sowie des Inspekteurs der deutschen Marine, Vizeadmiral Heinz Kühnle und weiterer VIPs wie dem Kommandeur der Schnellbootflottille, Kapitän zur See Rieve, und dem deutschen Marineattaché, Kapitän zur See Hoffmann bereits am 30.10.1972. Dazu hatte Fregattenkapitän Meiburg, Kommandeur des 3. S-Geschwaders, dem Kommandanten des Bootes, Kapitänleutnant Struve, den Befehl zur Indienststellung des Bootes gegeben. Dieser befahl "Oberdeck stillgestanden, heiss Flagge und Wimpel!". Die Flagge und das Kommandozeichen wurden unter Abspielen der Nationalhymnen von Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland gesetzt.

Für die Feierlichkeiten war der Tender "Rhein" vom 27. bis 31.10.1972 im Rahmen eines Informal Visits vor Ort. Beim Einlaufen wurden 21 Schuss Landessalut und 15 Schuss Ehrensalut für das Kommandozeichen des Befehlshabers der 1. Marine-Region, Vizeadmiral Clotteau, geschossen. Am 28.10.1972 wurden Kränze am Ehrenmal von Cherbourgh im Jardin Public und am deutschen Soldatenfriedhof von Orglandes niedergelegt.

Die anderen neun Boote des Geschwaders folgten im Zwei-Monats-Abstand, so dass bis 03.05.1974 zehn dieser Boote in Dienst gestellt waren. 

Anfang der 80er Jahre war "S 41" Erprobungsboot für die Düppelanlage „Wolke“. Der Aufbau fand im MArs Kiel statt, die Erprobungen in der Eckernförder Bucht. Im Gerät wurden Stangen aus Staniol gehexelt und über ein Rohr ausgeblasen. Die Staniolteilchen sollten den Radarschwerpunkt des Bootes verlegen, so dass anfliegende Flugkörper nicht das Boot ansteuerten. Die Schusskursbestimmung erfolgte unter Berücksichtigung von Bedrohungsrichtung, wind und Eigenfahrt. Das erfolgte von Hand bzw. auf dem Koppeltisch und war auf Grund kurzer Reaktionszeit schwierig. 

Die schwere Versuchsanlage wurde zunächst auf dem B-Deck hinter dem Mast montiert, aus Gewichtsgründen und zur Verbesserung der Stabilität des Bootes später auf dem Hauptdeck hinter dem Brückenaufbau platziert. Es kam zu Rissen des Stahlrumpfes in diesem Bereich.

Die Boote wurden nur mit ihrer Nummer in Dienst gestellt. Am 01.12.1981 erhielten sie ihre Traditionsnamen. 

S 41" mit Versuchsanlage "Wolke" auf dem B-Deck - Foto: Archiv Tino Kunzmann

 

Technische Daten Klasse 148

Boote der Klasse 148 und ihr Verbleib

Boot Hull-No. In Dienst

Int'l. Rufzeichen*)

Außer Dienst Verbleib
S 41 - Tiger P 6141 30.10.1972 DSKA/DRBA 22.09.1998 Verkauft an Chile, in Dienst als LM 39 "Teniente Uribe"
S 42 -  Iltis P 6142 08.01.1973 DSKB/DRBB 15.10.1992 Verkauft an Griechenland als "Botsis" P 72
S 43 - Luchs P 6143 09.04.1973 DSKC/DRBC 27.08.1998 Verkauft an Chile, Mat.-Ersatz, durch Tsunami auf den Strand von Talcahuano gesetzt
S 44 - Marder P 6144 14.06.1973 DSKD/DRBD 25.05.1994 Verkauft an Griechenland als P 74 “Plotarchis Vlahavas“, 2011 a.D.-Stellung, Mat-Ersatz
S 45 - Leopard P 6145 21.08.1973 DSKE/DRBE 28.09.2000 Verkauft an Griechenland als P 76 “Ipopliarches Tournas”, 2011 a.D.-Stellung, Mat-Ersatz
S 46 - Fuchs P 6146 17.10.1973 DSKF/DRBF 16.12.2002 Verkauft an Ägypten, "6th October" 
S 47 - Jaguar P 6147 13.11.1973 DSKG/DRBG 28.09.2000 Verkauft an Griechenland als P 77 “Plotarchis Sakipis”, 2011 a.D.-Stellung, Mat-Ersatz
S 48 - Löwe P 6148 09.01.1974 DSKH/DRBH 16.12.2002 Verkauf an Ägypten,  "21st October"
S 49 - Wolf P 6149 26.02.1974 DSKI/DRBI 27.08.1997 Verkauft an Chile, in Dienst als LM 36 "Guardiamarina Riquelme", 2012 a.D.-Stellung, gesunken als Artillerie-Zielschiff im Juli 2013
S 50 - Panther P 6150 03.05.1974 DSKJ/DRBJ 27.09.2001 Auflieger MArs W'haven, abgebrochen 

*) erstes Rufzeichen bis 30.11.1981, zweites Rufzeichen ab 01.12.1981.

Taufe "S 41" 1972

 

 

 

Die endgültige Außerdienststellung der Boote "S44-Marder" ("Plotarchis Vlahavas" - P 74), "S45-Leopard" ("Ypopliarches Tournas" - P 76) und "S47-Jaguar" ("Plotarchis Salipis" - P 77) durch die Hellenische Marine erfolgte am 11.06.2011. Ex "S44-Marder" liegt seither in Souda als Materialreserve. Der Verbleib der übrigen Boote - "S42-Iltis", "S45-Leopard" und "S47-Jaguar" ist nicht bekannt.

 

Außerdienststellungszeremonie in Griechenland - Foto: Hellenische Marine

 

Ex-"S44 Marder" - ex-"P74 Plotarchis Vlahavas" aufgelegt in Souda - Foto: Brian Shipman 23.09.2024

Ex-"S47 Jaguar" - ex-"P77 Plotarchis Salipis" aufgelegt in Souda - Foto: Brian Shipman 23.09.2024

"LM 39" (ex S41 Tiger), "LM 36" (ex S49 Wolf), " LM 37"(ex S54 Elster) und "LM 38" (ex S60 Kranich) in Dwarslinie - Bild: Aquilera

"LM 36" (ex-"S49 Wolf") vor Anker - Bild: Aquilera

Nach Tsunami gestrandete Mat-Reserve ex "S43 Luchs" und ex "S53 Pelikan" - Bild: Aquilera

 

 

 

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