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S-Boote in der Bundesmarine 1956 - 1990

Schulboote der Marine-Unterwasserwaffenschule

Zwei Schnellboote des Kriegsmarine-Typs "S 100"  aus dem Besitz der Britischen Royal Navy, die zuletzt beim Verband Klose (British Baltic Fishery Protection Service) unter dem Flagofficer Germany gefahren waren, wurden 1955/56 bei der Lürssen-Werft grundüberholt. Sie wurden 1957 an die Bundesmarine übergeben und als "UW 10" (ex "S 130") und als "UW 11" (ex "S 208") für die Marine-Unterwasserwaffenschule (MUWS) in Flensburg am 07.03.1957 bzw. am 12.03.1957 in Dienst gestellt.

Die ehemaligen KM-S-Boote als "UW 10" und "UW 11" im Stützpunkt Flensburg-Mürwik - Bild: Archiv Förderverein

 

"UW 10" (ex "S 130")

Das Boot wurde am 21.10.1943 bei der Schlichting-Werft in Travemünde als "S 130" für die Kriegsmarine in Dienst gestellt und fuhr bis zum Kriegsende bei der 9. SFltl. 1945 wurde es britische Kriegsbeute und für Schul- und Versuchszwecke als "Experimental Craft FPB 5130" ohne Flak-Bewaffnung und mit dichtgesetzten Torpedorohren in Dienst gestellt. 

Statt der ursprünglichen drei Mercedes-Benz-Viertakt-20-Zylinder Dieselmotoren MB 501 mit je 1875/2500 PS erhielt das Boot drei Napier-Deltic-Viertakt-16-Zylinder Dieselmotoren mit je  1875/2500 PS. 1948 erfolgte die Außerdienststellung, das Boot wurde aber im Fischereischutz (British Baltic Fishery Protection Service) mit deutscher Besatzung (Verband Klose) weiterverwendet.

1955/56 wurde das Boot bei der Lürssen-Werft, Vegesack, grundüberholt und am 07.03.1957 als "UW 10" für die Bundesmarine in Dienst gestellt. Das Boot erhielt zwei um 10o schwenkbare Torpedorohre, die mittschiffs aufgestellt waren. Später wurde das Boot in "W 49" umbenannt und die Backeinschnitte im Vorschiff wurden dichtgesetzt. Es fuhr bis zu seiner Außerdienststellung am 15.08.1963 für die MUWS. 

"UW 10" bereits mit den neuen Torpedorohren in Vegesack - Foto: Archiv Förderverein

Neue Antennen werden angebracht - Foto: Archiv Förderverein

Die neuen Torpedorohre - Foto: Archiv Förderverein

"UW 10" - fertig umbgebaut - Foto: Archiv Förderverein

"UW 10" mit Kurs Flensburger Förde - Foto: Archiv Förderverein

Das ehemalige KM-S-Boot "S 130" als "W 49"  - Bild: Archiv Förderverein

Nach der Übernahme durch das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) wurde das Boot bei der Husumer Werft als Erprobungsboot umgebaut und als "EF 3" (später "Y 840") am 15.03.1968 wieder in Dienst gestellt. Beim Umbau waren die Napier-Deltic-Dieselmotoren ausgebaut und ein MWM-Viertakt-16-Zylinder Dieselmotor mit 600/640 PS eingebaut worden. Statt der Kalottenbrücke erhielt das Boot ein kleines Brückenhaus. Das Boot fuhr zunächst für die Erprobungsstelle 81 und später für die Erprobungstelle 71, ehe es 1973 endgültig außer Dienst gestellt wurde.

Das ehemalige KM-S-Boot "S 130" als "EF 3" in Wilhelmshaven  - Bild: Archiv Förderverein

Danach lag das Boot als Auflieger in Wilhelmshaven ehe es von einem Briten gekauft wurde, der es restaurieren lässt, um es dann für Fahrten in See auf dem Solent zu benutzen. Für dieses Unterfangen wurden bereits eine Kalottenbrücke sowie Torpedorohre von den S-Bootswracks in der Lunkebucht abmontiert und nach England geschafft. Die Motoren des ehemaligen S-Bootes "Puma" (?), zuletzt als "Arthur of San Lorenzo" in Fahrt, wurden ausgebaut und sollen auf "S 130" für den Antrieb sorgen. 

 

"UW 11" (ex "S 208")

Das Boot wurde am 28.09.1944 als "S 208" bei der Lürssen-Werft, Vegesack, für die Kriegsmarine in Dienst gestellt. Es fuhr bis Kriegsende in der 11. SFltl. 1945 wurde es britische Kriegsbeute und als "Experimental Craft MTB 5208" für Schul- ind Versuchszwecke ohne Flak-Bewaffnung und mit dichtgesetzten Torpedorohren in Dienst gestellt. 

Ab 1951 wurde das Boot im Fischereischutz (British Baltic Fishery Protection Service) mit deutscher Besatzung (Verband Klose) weiterverwendet.

1955/56 wurde das Boot bei der Lürssen-Werft, Vegesack, grundüberholt und am 12.03.1957 als "UW 11" für die Bundesmarine in Dienst gestellt. Das Boot erhielt zwei um 10o schwenkbare Torpedorohre, die mittschiffs aufgestellt waren. Die Backeinschnitte blieben erhalten. 

"UW 11" im Stützpunkt Heustadt/Holst. - Foto: Archiv Förderverein

Später wurde das Boot in "W 50" umbenannt. Es fuhr bis zu seiner Außerdienststellung am 27.01.1964 für die MUWS. 

UW 10" und "UW 11" bei der Standprobe- Foto: Archiv Förderverein

Brücke von "UW 11" - Foto: Archiv Förderverein

Das ehemalige KM-S-Boot "S 208" als "W 50"  - Bild: Archiv Förderverein

"W 50" in der Holtenauer Schleuse - Foto: Archiv Förderverein

Das Boot wurde ausgesondert und lag als Auflieger "zur Disposition" bis 1967 in Wilhelmshaven ehe es als Zielboot bei Beschussversuchen in der Ostsee aufgebraucht wurde. 

Die Bilder über die letzten Stunden des Bootes "W 50" (ex "S 208", ex "UW 11") wurden uns von Herrn Christian Grahl aus dem Archiv seines verstorbenen Vaters zugesandt.

Die letzte Schleppfahrt des Bootes ex-"W 50" - Bild: Archiv Förderverein

Ex-"W 50" nach Beschuss durch einen Starfighter - Bild: Archiv Förderverein

Ex-"W 50" in Brand geschossen - Bild: Archiv Förderverein

Ex-"W 50" sinkt nach Beschuss durch einen Starfighter - Bild: Archiv Förderverein