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S-Boote in der Kriegsmarine 1935 - 1945

Verbleib der S-Boote

 

Verkäufe an Spanien

Das Deutsche Reich verkaufte aus Beständen der Kriegsmarine die Boote "S 1" bis "S 6" im Jahre 1936 und 1943 sechs Boote des Typs S 38 an Spanien.

Boot Datum Verbleib
S 1 10.12.1936 "Badajoz", ab 1939 LT 15, 1940 a.D.
S 2 10.12.1936 "Falange"; (LT 13) verbrannt am 18.06.1937 in Malaga
S 3 10.12.1936 Totalschaden beim Löschen am 10.02.1937 in Cadiz
S 4 10.12.1936 "Requeté", ab 1939 LT 11, 1946 a.D.
S 5 10.12.1936 "Oviedo", ab 1939 LT 12,  1946 a.D.
S 6 10.12.1936 "Toledo", ab 1939 LT 14, 1942 a.D.
S 73 16.08.1943 LT 21, 19.06.1956 a.D.
S 78 16.08.1943 LT 22, 19.06.1956 a.D.
S 124 28.08.1943 LT 23, 19.06.1956 a.D.
S 125 28.08.1943 LT 24, 18.06.1955 a.D.
S 126 28.08.1943 LT 25, 18.06.1955 a.D.
S 134 28.08.1943 LT 26, 23.11.1957 a.D.

Die spanische Marine fuhr ihre S-Boote unter der Bezeichnung Lanchas Torpederas (Torpedoschnellboote).

LT 24 (ex S 125) und LT 25 (ex S 126) im Hafen von Algeciras - Foto: Unbekannt

 

Abgaben an Bulgarinen und Rumänien

Das Boot "S 1" (II) wurde im März 1940 außer Dienst gestellt und 1941 an Bulgarien abgegeben. Es wurde am 08.09.1944 sowjetische Beute und am 20.11.1944 als "TK 958" in Dienst gestellt. Am 19.04.1945 gab die Sowjetunion das Boot an Bulgarien zurück.

Bulgarisches S-Boot "S 1 (II) - Foto: Lürssen

Die beiden für die Niederlande bereits durch Gusto N.V., Schiedam, nach englischen Power Boat Plänen (Typ PV) in Stahlbauweise und mit 3 x 1000 PS Rolls-Royce-Merlin-Otto-Motoren fertig gestellten Boote "TM 52" und "TM 53" (30,8 t bei L = 21,40 m, B = 6,05 m und T = 1,14 m) wurden beim Einmarsch in die Niederlande erobert und durch die Kriegsmarine als "S 201" und "S 202" in Dienst gestellt und erprobt. Die Bewaffnung wurde nach deutschen Vorstellungen umgestellt auf 1 x 37 mm und 2 x 20 mm Kanonen. Dadurch und durch die Stahlbauweise erreichten sie im Gegensatz zu dem Prototyp nur 37 - 38 kn. Da es sich um Gleiter handelte, war ihr Seegangsverhalten nicht wie gewünscht. Sie wurden 1942 an Bulgarien abgegeben. Fünf weitere Boote dieses Typs wurden unter deutscher Regie bei Gusto N.V. fertig gestellt und an Bulgarien, ein Boot, und Rumänien, vier Boote  abgegeben. Der Transport der Boote ins Schwarze Meer erfolgte wie bei den Booten der 1. SFltl über Elbe - Autobahn Dresden-Ingolstadt - Donau. 

Die Bezeichnungen "S 201" und "S 202" wurden 1944 für Lürssen-Neubauten erneut vergeben.

"S 201" (TM 52) in Rotterdam - Bild aus Hümmelchen: Die Deutschen Schnellboote im Zweiten Weltkrieg

 

 

Aufteilung der verbliebenen Boote auf die drei Alliierten

Die bei Kriegsende verbliebenen Schnellboote der Kriegsmarine aus Nord- und Ostsee wurden in Wilhelmshaven zusammengezogen und dort an die drei Siegermächte verteilt. Nur die Boote "S 195", "S 302" und "S 303" blieben in Bergen/Norwegen und wurden den USA zugeteilt und als "E 3", "E 1" und "E 2"den USA an Norwegen verkauft. Das havarierte "S 90" blieb in der WErft in Stavanger und wurde 1947 abgebrochen.

Schnellboote, Zerstörer und Torpedoboote an der Wiesbadenbrücke Herbst 1945 - Bild: Archiv B. Schindler

Mitglieder der CWAC-Pipe-Band zwischen S-Booten an der Wiesbadenbrücke am 04.10.1945 - Foto: Archiv B. Schindler

 

Kriegsbeute Sowjetunion (1945)

30 S-Boote

Boot Verbleib
S 11 TK 1002
S 16 TK 1003
S 24 TK 1004
S 50 TK 1005
S 65 TK 1006
S 81 TK 1001
S 82 TK 1008
S 86 TK 1009
S 99 TK 1010
S 101 TK 1011
S 109 TK 1012
S 110 TK 1013
S 113 TK 1014
S 118 TK 1015
S 123 TK 1016
S 132 TK 1017
S 135 TK 1018
S 175 TK 1019
S 204 TK 1020
S 209+ TK 1021
S 211 TK 1022
S 214 TK 1023
S 219 TK 1024
S 222 TK 1025
S 227 TK 1026
S 704 TK 1027
S 707 TK 1028
S 708 TK 1029
S 709 TK 1030
Versuchsboot "Hans Henning"  TK 1007
LS 7 Verbleib unsicher
alle oben angeführten. TK-Boote wurden bis 1957 außer Dienst gestellt
KM 1, 2, 3, 4, 5, 8. 10, 11, 12, 19, 29, Verbleib unsicher

Russland erhielt von Italien das als "S 630" der Kriegsmarine gefahrene "MS 75" als Beute. 

Das Boot "S 170" wird zwar in einigen Quellen mit der Bezeichnung Versuchsboot "Hans Henning" als russische Kriegsbeute aufgeführt, jedoch wurde  es zusammen mit "S 226" am 03.05.1945 im KTB der SKL als vermisst geführt. Es wurde vermutlich von Jagdbombern der RAF SQN 193 am 4.5.45 nordwestlich Fehmarn angegriffen und sank 2 sm südwestlich des Leuchtturms Kelds Nor (Langeland/DK). Ebenso wird das Boot "S 22" als russische Kriegsbeute angegeben, es sank aber Anfang April 1945 in Wilhelmshaven nachdem es beim letzten großen Bombenangriff auf die Stadt am 30.03.1945 schwer beschädigt wurde.

 

Kriegsbeute England (1945)

30 S-Boote

Boot Verbleib
S 7 02.05.1946 auf Position 58o09’N 010o50‘E von HMS Cotillion versenkt
S 8 verkauft zum Abbruch
S 13 verkauft zum Abbruch
S 19 als Zielschiff der Royal Navy aufgebraucht
S 20 verkauft zum Abbruch
S 25 verkauft zum Abbruch
S 62 verkauft zum Abbruch
S 67 verkauft als "Torüs", dann italienische Marine als MV 621, MS 485, MC 485, 1966 außer Dienst
S 69 verkauft zum Abbruch
S 83 1946 zur GM/SA in Cuxhaven
S 89 1946 an der Nordküste von Cornwall gestrandet und zerstört
Die Geschichte des Havaristen

S 92 verkauft zum Abbruch
S 95 verkauft zum Abbruch
S 105 verkauft zum Abbruch
S 115 1946 an Dänemark als Ersatzteillager
S 120 verkauft zum Abbruch
S 130 FPB 5130 bei RN, BBFPS, 1957 an MUWS als "UW 10", "W 49", Versuchsboot EF 3, Auflieger in Wilhelmshaven, verkauft nach England. Schicksal S 130
S 168 verkauft zum Abbruch
S 196

1946 an Norwegen als Ersatzteillager, 1951 an Dänemark, 1962 abgebrochen

S 205 verkauft zum Abbruch
S 208 FPB 5208 bei RN, BBFPS, 1957 an MUWS als "UW 11", "W 50", 1964 a.D., bis 1967 Zielschiff
S 212 MTB 5212, später FPB 5212 bei RN, 1957 abgebrochen
S 213 verkauft zum Abbruch
S 215 verkauft zum Abbruch
S 217 verkauft zum Abbruch
S 221 verkauft zum Abbruch
S 228 1946 ausgeschlachtet, abgewrackt
S 304 verkauft zum Abbruch
S 307 verkauft zum Abbruch
S 705 verkauft zum Abbruch
VS 6 abgebrochen

S 204 (Kriegsbeute UdSSR) und S 205 liefen am 13.05.1945 in Felixstowe mit KAdm Breuning (Befehlshaber Sicherung West), Korv.Kpt. Fimmen (Chef 4. SFltl) und Kptlt. Rebensburg (A I op. F.d.S.) an Bord ein. 

 

S 204 beim Einlaufen Felixstowe 13.05.1945 - Foto: Archiv Roderick Timms

S 204 "Auf Einlaufstationen" am 13.05.1945 - Foto: Archiv Roderick Timms

S 205 unter dem White Ensign - Foto: Archiv Roderick Timms

S 204 und S 205 im Hafen von Felixstowe - Foto: Archiv Roderick Timms

Diese zwei S-Boote haben sich den Briten ergeben (hier die Boote beim Einlaufen Portsmouth; an der Pier ein Boot von der 9. SFltl das andere Boot von der 6. SFltl) - Foto: Schenk

Ex-S 212 unter britischer Flagge als P 5212 - Foto: Schenk

Ex-S 69 und ein weiteres Boot zum Abbruch auf den Strand von Brightlingsea, Essex, gesetzt - Foto: Freddie Armes Collection in Brightlingsea Museum

Zeitungsausschnitt aus dem Jahre 1946

 

Umbau des Bootes "S 67" in Italien

Die italienische Marine erwarb 1951 von Privat das Boot "Torüs" (ex "S 67") und trug es am 01.02.1952 in die Liste der Kriegsschiffe als "MV 621" ein. Am 01.11.1952 wurde es in "MS 621" umbenannt und beim Marinearsenal La Spezia modernisiert, d.h. es erhielt Radar, Kreiselkompaß, HF-, VHF- und UHF-Antennen sowie zwei 40mm-Maschinenkanonen ohne Schutzschild. Die 20 mm-Maschinenkanone auf der Back wurde heruntergenommen, der runde Deckel für die Wanne blieb aber erhalten. Ebenso blieben die Bugtorpedorohre erhalten. 

Umbau "S 67" zu "MS 621" - Bild aus Fock Bd. 3

Aufgrund der Zusatzgewichte verdrängte das Boot jetzt statt der ursprünglichen 115 t stattliche 135,39 t was dazu führte, dass die Höchstgeschwindigkeit auf 32 kn reduziert wurde, da der Antrieb unverändert durch drei MB 511 erfolgte.

"MS 485" der ital. Marine (ex "S 67", ex "Torüs") - Bild aus Storia Militare Briefing Nr. 18

 

Kriegsbeute USA (1945)

33 S-Boote

Boot Verbleib
S 9 02.05.1946 auf Position 58o09’N 010o50‘E von HMS Cotillion versenkt
S 10 1947 an Norwegen, 1950 abgebrochen
S 12 1946 in der Nordsee gesunken
S 15 1947 an Dänemark, übernommen mit dänischer PtNr. T 15 (Flyvefisken) und als aufgelegtes Boot dem Schulbereich bis 1949 unterstellt. Dann als Ersatzteillager deklariert. 1951 an Petersen & Albeck verkauft. 1952 abgebrochen.  
S 21 1947 an Norwegen, 1950 abgebrochen
S 48 1947 an Norwegen, 1954 abgebrochen
S 64 1947 an Norwegen als "Lyn", 1951 an Dänemark als " Stormfuglen", P 562 bis 1962, 1965 abgebrochen 
S 68 1947 an Dänemark als T 62, ab 1951 "Viben", P 568 bis 1965,1966 abgebrochen
S 76 1947 an Norwegen als E-Teil-Lager, 1950 ausgeschlachtet; als "Tarva" Zielfahrzeug bis in die 70er Jahre, vermutlich abgebrochen
S 79 1947 an Dänemark als T 58, ab 1951 "Musvaagen", P 558 bis1950,1955 abgebrochen
S 85 1947 an Norwegen als "Storm", 1951 an Dänemark als " Tranen", P 564, 1963 vor Stavanger nach Kollision mit norwegischem Fischkutter gesunken und gehoben, vermutlich abgebrochen
S 97 1947 an Dänemark als T 60, ab 1951 " Ravnen", P 560 bis 1962, 1963 verkauft an Windway Marine Service, Cardiff. 2004 abgebrochen (vergl. BMPT
S 98 1947 an Norwegen als "Kvikk",  im Winter 1948/49 in Horten losgerissen und auf Østøya gestrandet und zerstört, 1950 aus der Liste der norwegischen Marine gestrichen
Wrackuntersuchung

S 107 1947 an Dänemark als T 52, ab 1951 "Gribben", P 552 bis 1959, 1960 zum Abbruch verkauft
S 117 1947 an Norwegen als "Tross", 1951 an Dänemark als " Hejren", P 566 bis 1956, 1965 abgebrochen
S 122 1947 an Dänemark, angeblich zugedachte Bezeichnung T 64 , aber nur als als Ersatzteillager genutzt, 1952 abgebrochen
S 127 1947 an Dänemark als T 56, ab 1951 "Isfuglen", P 556 bis 1954, 1955 abgebrochen
S 133 1947 an Dänemark als T 54, ab 1951 "Hærfuglen", P 554 bis 1954, 1955 abgebrochen
S 174 1947 an Norwegen als "Rap", 1950 abgebrochen
S 195 1947 an Norwegen als E 3, ab 1948 "Kjekk", 1951 an Dänemark als " Lommen", P 567 bis 1961,  1965 verkauft an Baron v. Waynaghy, Auflieger in Kiel, 1973 abgewrackt
S 197 1947 an Dänemark als T 59, nach Ramming mit britischem MTB 5518 am 26.02.1951 in der Nordsee gesunken. Nach der Bergung bei Lürssen repariert und mit ausladendem Bug versehen, ab 1951 " Raagen", P 559 bis 1957, 1957 verkauft an Reederei Sundfarten. Der abgetakelte Bootsrumpf wurde 1959 in Humlebæk/Øresund mit Sand aufgefüllt und sollte als Wellenbrecher eingesetzt werden. Das Boot sank jedoch und die Reste sind heute noch im tieferen Wasser vor dem Hafen zu finden. Vergleiche auch Kaj Nolsøe Bang: "Flådens Ulve" (Die Wölfe der Flotte)
Untergang T 59 am 26.02.1951

S 206 1947 an Dänemark als T 55, ab 1951 "Høgen", P 555, 1957 nach Kollision im Großen Belt gesunken, gehoben und zum Abbruch verkauft.
S 207 1948 an Dänemark als "T 61", ab 1951 "Skaden" P 561, 1960 abgebrochen
S 210 1947 an Norwegen als "Snar",  im Winter 1948/49 in Horten losgerissen und auf Østøya gestrandet und zerstört, 1950 aus der Liste der norwegischen Marine gestrichen
Wrackuntersuchung

S 216 1947 an Dänemark als T 53, ab 1951 "Havørnen", P 553, strandete im Dez. 1953 bei Great Yarmouth, wurde geborgen und in Kopenhagen repariert, 1957 verkauft an Reederei Sundfarten, 1958 abgebrochen
Strandung am 03.12.1953
S 218 als Testfahrzeug nach USA verbracht und in der Chesapeake Bay durch USN getestet, registiriert al s Kleinfahrzeug C-105180, verkauft an privaten Eigner
Beitrag Chip Marschall

S 225 als Testfahrzeug nach USA verbracht; verblieb bis zum Verkauf in New York
Beitrag Chip Marschall

S 302 1947 an Norwegen als E 1, 1948 "Blink", 1951 an Dänemark als "Falken", P 565 bis 1961, 1965 verkauft an Baron v. Waynaghy, Auflieger in Kiel, 1973 abgewrackt
S 303 1947 an Norwegen als E 2, 1948 "Brann", 1951 an Dänemark als " Taarnfalken", P 563 bis 1957, verkauft an Reederei Sundfarten, 1958 abgebrochen
S 305 1947 an Dänemark als T 57, ab 1951 " Jagtfalken", P 557 bis 1962, 1962 verkauft an das Ingenieurbüro Minerva in Vandløse, lag 1968 ohne Aufbauten in Hundested 
S 306 1947 an Dänemark als T 51, ab 1951 "Glenten", P 551 bis 1961 , 1961 abgebrochen
S 701 1951 an Privat verkauft "Mijn Vrijbuiter"
S 706 als Testfahrzeug nach USA verbracht; in Washington, DC durch das US Navy Bureau of Ships getestet
Beitrag Chip Marschall

 

S-Boote der US-Kriegsbeute in der Tirpitz-Schleuse Herbst 1945 - Foto: Archiv Erling Skjold

 

Die an Dänemark und Norwegen über die OMGUS verkauften Boote fuhren zum Teil bis 1965 in der Königlich Dänischen Marine zunächst (1947 bis 1951) als T-Boote ab 1951 als Glenten-Klasse.

Ehemals deutsche S-Boote nach Ankunft in Kopenhagen - Foto: Aus R. Steen Steensen: "Vore Topedobaade i 75 aar"

T 52 (ex S 107), ab 1951: "Gribben", P 552 - Foto: Aus R. Steensen: "Vore Topedobaade i 75 aar
T 53 (ex S 216) ab 1951: "Havørnen", P 566 - Foto: L. Alring, Kongelig Dansk Marine
"Glenten", P 551 (ex S 306) - Foto: Flemming Barsdorf (Archiv Orlogsmuseum Kopenhagen)
"Havørnen", P 553 (ex 216) einlaufend Rønne - Foto: N.C. Pihl (Forsvarsmuseet Rønne)

T 55 (ex S 206), ab 1951 "Høgen", P 555 - Foto: Wright and Logan

"Isfuglen", P 556 (ex S 127) - Foto: Søren Laub (Archiv Orlogsmuseum Kopenhagen)
"Ravnen" P 560 (ex S 97) - Foto: Archiv Förderverein
"Skaden", P 561 (ex S 207)- Foto: Unbekannt (Archiv Orlogsmuseum Kopenhagen)

"Stormfuglen" P 562 (ex S 64, ex KNoN "Lyn")  - Foto: Archiv Orlogsmuseum Kopenhagen

"Lommen", P 567 (ex S 195) - Foto: Archiv Orlogsmuseum Kopenhagen

P 551 "Glenten" (ex S 306), P 554 "Hærfuglen" (ex S 133),  P 553 "Havørnen" (ex S 216), P 556 "Isfuglen" (ex S 127), P 557 "Jagtfalken" (ex.S 305) und zwei unbekannte Boote; im Hintergrund Minenleger N 40 "Laaland" - Foto: Archiv R. Hansen

S 706 im Washington Navy Yard in Washington, DC- Foto: US National Archives, College Park, Maryland, USA

"S 225" im Brooklyn Navy Yard, New York/USA - Foto: National Archives, College Park, Maryland USA

S 216 mit USN-Besatzung auf dem Rhein - Foto: US National Archives, College Park, Maryland, USA

S 130 und S 208 als UW 10 und UW 11 im MStp Flensburg- Mürwik - Foto: Unbekannt

ex-S 130 als W 49 bei der MUWS, später umgebaut als EF 3 (Y 840), heute bei der Wheatcroft Collection, UK - Foto: Unbekannt

ex-S 130 als "EF 3" (Y 840), heute bei der Wheatcroft Collection, UK - Foto: Archiv Christine von Hippel

ex-S 208 als W 50 bei der MUWS, später als Zielboot verbraucht  - Foto: Unbekannt

Schöne Aufnahmen von den Booten der "Glenten"-Klasse (ex-KM-Boote der Klasse S 100) sind in dem Film "Sømand i Knibe" und bei Youtube unter dem folgenden Link zu finden:

 https://www.youtube.com/watch?time_continue=3&v=sVnMGsuyTv8

Die dänische Marine (Søværnet) machte mit einem "Glenten"-Klasse-Boot Werbung für den Eintritt in die Marine als Offiziersanwärter.

Ein frisches Leben - eine Zukunft - werde Seeoffizier

 

Ablieferung von Pola nach Ancona 03.05.1945

Der Verbleib der Boote S 30, S 36, S 61, S 151, S 152, S 155 und S 156 ist unsicher. Wie aus Zeitungsberichten aus La Valetta/Malta aus dem Jahre 1947 hervorgeht, wurden die Boote nach Malta geschleppt und dort durch die Briten vor der Küste versenkt. Für die Boote S 61 (Meerjungfrau) und S 156 (Kennung K) und das Boot mit der Kennung D (S 152 oder S 155) ist das durch die unten gezeigten Bilder aus La Valetta belegt.

 S 30, S 36 und S 61 sowie S 151, S 152, S 155 und S 156 in Ancona (Bild aus: Dallies-Labourdette: Deutsche Schnellboote)

S 156 im Hafen von La Valetta/Malta, dahinter Boot mit Kennung "D" - Bild: Archiv Ashley Gowing
S 61 im Hafen von La Valetta/Malta - Bild: Archiv Ashley Gowing
S 61 und S 156 im Hafen von La Valetta/Malta - Bild: Archiv Ashley Gowing
S 61 im Schlepp von MGB 670 - Bild: Archiv Ashley Gowing
Times of Malta, 13. August 1947, Seite 7 - Archiv: Kevin Aquilina

Deutsche Schnellboote in ein nasses Grab geschickt - von einem Reporter der Redaktion - "Deutsche Schnellboote, die während des Krieges gegen den alliierten Schiffsverkehr im Mittelmeer benutzt wurden, werden vor Malta versenkt.

Das zweite dieser ehemaligen Kriegs-Bedrohungen wurde am Montag durch die Royal Navy in ein Wassergrab sieben Meilen vom Delimara Leuchturm geschickt. Vier weitere S-Boote von den ehemals sechs sollen von Zeit zu Zeit versenkt werden.

Von offizieller Seite wurde gestern berichtet, dass einige dieser Fahrzeuge repariert und grob seetauglich gemacht werden müssen, damit sie hinausgeschleppt und versenkt werden können.

Die Schnellboote wurden während des Zusammenziehens aller ehemals feindlichen Marinefahrzeuge nach der italienischen Kapitulation von verschiedenen europäischen Häfen hierher nach Malta gebracht.

Die Schnellboote werden mit Ladungen von hoch explosivem ...... beladen."

Gem. Kevin Aquilina, Malta, liegen die nach dem Kriege versenkten Boote S 30, S 36, S 61, S 151, S 152, S 155 und S 156 auf ca. 40 m Tiefe in einem Wrack-Feld in der Nähe des Delimara Leuchtturms.  

 

Times of Malta, 13. August 1947, Seite 12 - Archiv: Kevin Aquilina
Das zweite der deutschen Schnellboote, die in Gewässern um Malta versenkt werden.

Das  Bild oben: zeigt das Schnellboot bevor es hinaus auf See geschleppt wurde. Unten links: zeigt die Explosion der Ladungen und unten rechts: letzte Szene des S-Bootes wie es auf den Grund sinkt (Geschichte auf Seite 7)

 

 

Havarist "S 90"

 Das zur 1. S-Schul-Flottille gehörende Boot "S 90" (Lt.z.S. d.R. Gärbers) lief in der Nacht zum 17.02.1945 mit 24 Knoten Fahrt auf die kleine Insel Hånesholmen bei Bru nördlich von Stavanger auf. Es wurde geborgen und zur Rosenberg-Werft nach Stavanger geschleppt. Dort lag es bis Kriegsende und wurde 1947 abgebrochen.

Das havarierte "S 90" am 17. Februar 1945 - Bild: Archiv Johan Aakre

 

Havaristen "S 116" und "S 304"

"S 116" von der 3. S-Schul-Fltl havarierte Anfang Januar in der Elbmündung und lag bei Kriegsende in Brunsbüttel. Es wurde von der US Army mit einem Handelsdampfer nach USA gebracht, dort durch die USN getestet, an privat verkauft und in Miami, Florida, USA, für die Intelligence Community für den Einsatz in Europa umgebaut und nach Bremerhaven verschifft. Es sollte durch die LSU/B ähnlich wie die Boote der Gruppe Klose eingesetzt werden. Dazu kam es aber nicht. Das Boot lag dann bei der Lürssen-Werft auf bis es am 13.06.1957 als ausgeschlachtete Hulk für die Lehrgruppe Schiffssicherung in Neustadt/Holst. als Übungshullk für Brand- und Leckabwehr übernommen wurde. Die beiden noch an Bord befindlichen Dieselmotoren M 501 wurden ausgebaut und an das Deutsche Museum, München, übergbeben. Am 15.05.1965 verbrannte das Boot während einer Übung.

Die bei Übernahme noch vorhandenen zwei Motoren vom Typ MB 501 wurden an das Deutsche Museum, München, gegeben.

"S 304" lief am 08.05.1945 vor der Einfahrt von Ijmuiden auf ein Wrack. Das Boot riss sich das achtere Unterwasserschiff auf, Schrauben und Ruderanlage wurden unbrauchbar. Es wurde zunächst nach Den Helder geschleppt, ehe es am 30.06.1945 nach Wilhelmshaven verholt wurde, wo es als britische Beute 1946 ausgeschlachtet und abgebrochen wurde.

Unklares S 112

"S 112" hatte von St. Peter Port/Guernsey aus an dem Handstreich des VAdm Hüffmeier auf Granville am 07.02.1945 teilgenommen und war nach Abbruch der Aktion wieder in St. Peter Port eingelaufen. Mit nur einer fahrbereiten Maschine verlegte es nach Lorient. Der Kommandant (Lt.z.S. Nikkelowski) verunglückte im April tödlich. Das marode Boot blieb in Lorient liegen und wurde von der französischen Marine am 27.06.1951 zum Abwracken verkauft.

Schnelle Ujagd-Gruppe in Norwegen

Bei Kriegsende lagen in Bergen/Norwegen die alten Boote "S 10", "S 11", "S 13", "S 15" und "S 16" als "Schnelle-Ujagd-Gruppe". Sie waren im Küstenschutz eingesetzt worden. Mit einem versehentlichen Torpedoschuss von "S 13" wurde am 29.03.19454 im Hafen von Bergen der nach einer Strandung aufgelegte kleine norwegische Pasagierdampfer "Kommandøren" (543 BRT, Baujahr 1891) versenkt.

Während die anderen Boote an die Alliierten ausgeliefert wurden, blieb "S 10" in Norwegen zurück und wurde 1950 abgewrackt.

Wrack "S 144"

Im Februar 1945 wurde durch Taucher der USN bei der Untersuchung von Wracks und Wrackteilen, die das Heben eines beim Bombenangriff auf Le Havre am 14.06.1944 gesunkenes Dock im Hafenbecken Maree behindern könnten, ein S-Boot entdeckt, das am nördlichen Ende des Docks zwischen Dock und Betonpier eingeklemmt war. Das Boot wurde geborgen und mit Teilen von anderen Wracks im Hafen vervollständigt und notdürftig seeklar gemacht. Es wurde im Schlepp nach Plymouth zur Small Boat Repair Base gebracht, um von dort nach USA gebracht zu werden. Es wurde angenommen, dass es sich um "S 169" handelte, eine Quelle nennt auch "S 138". Das Boot war das einzige seiner Art, das den Alliierten vor Ende des Krieges in die Hände fiel. Es wurde durch die USN vermessen und dokumentiert und nachdem bei Ende des Krieges genügend fahrbereite Boote in den Besitz der USN kamen, wurde durch den Chief of Naval Operations am 26.12.1945 die Genehmigung zum Abbruch des Bootes erteilt. Im Mai 1946 wurde der Abbruch als erfolgt gemeldet.

Foto vom gehobenen "S 144" mit Wappen 9. SFltl in Le Havre - Foto: US National Archives, College Park, Maryland, USA

Auf Grund des Wappens auf dem obigen Bild konnte das Boot im Juni 2010 durch den Förderverein Museums-Schnellboot als "S 144" identifiziert werden. 

 

Unklares Schicksal

Der Verbleib der in Grado in der Instandsetzung befindlichen Boote S 621, S 626 und S 628 der 24. S-Flottille, die am 03.05.1945 in die Hände der britischen Streitkräfte fielen, unklar.

Verbleib der unfertigen Boote

Über die Anzahl der unfertigen Boote bei den Werften Friedrich Lürssen in Vegesack,  Schlichting in Travemünde und Rasmussen in Gamle Hestehauge/Fünen lassen sich keine Informationen in der Literatur finden.

Aus von den Briten entschlüsselten ENIGMA-Sprüchen lassen sich auf drei Schleppversuche von sieben Neubauten im Schlepp von S-Booten am 12.04., 13.04., und 14.04.1945 schließen, die wegen schlechten Wetters abgebrochen wurden, wobei am 15.04.1945 der Neubau S 316 in der Deutschen Bucht selbstversenkt wurde. Am 16.04.1945 erfolgte dann offensichtlich ein erfolgreiches Schleppen von sechs Rümpfen, die mit Ausrüstungsgegenständen vollgepackt waren, in die Ostsee. Es ist anzunehmen,  dass diese Rümpfe zu Rasmussen in Gamle Hestehauge geschleppt wurden, um dort fertig ausgerüstet zu werden. Weitere fünf unfertige Boote sollten gemäß Bescheinigung von Prof. Ing. Schäfer ebenfalls von Vegesack in die Ostsee geschleppt werden. Allerdings belegen die entschlüsselten ENIGMA-Sprüche nur die Ankunft von sechs Booten in Brunsbüttel. Lt.z.S. a.D. Kelm berichtet, dass unfertige Boote von Schnellbooten längsseits rund Skagen geschleppt wurden. Die Literatur berichtet, dass davon sieben bereits in der Nordsee untergingen.

Vier unfertige Rümpfe, die bei Schlichting lagen, wurden nach Aussage des Sohnes des ehemaligen Werftbesitzers in die Pötenitzer Bucht geschleppt, ob und wann sie von der Marine abgeholt wurde, ist nicht zu ermitteln. Möglicher Weise wurden sie von der heranrückenden Sowjetarmee erbeutet.

Fest steht aber, dass von Gamle Hestehauge aus acht Boote in der Nacht vom 05. auf den 06.05.1945 durch S-Boote in die Gewässer südlich Fünen geschleppt wurden und acht Boote in der Lunkebucht selbstversenkt wurden. Davon wurden von dänischen Tauchern bisher vier Boote geortet, in die noch eine Motoren eingebaut waren. Daher muss vermutet werden, dass es sich um Lürssen-Bauten handelte und nicht die Schlichting-Bauten, die bereits eingebaute Motoren hatten.

Verbleib von Beutebooten

Der Verbleib der französischen Beuteboote SA 1 - SA 7 nach 1943 ist unsicher. Es ist anzunehmen, dass sie in den Kriegshandlungen an der Kanalküste zerstört wurden oder gesunken sind.

MAS 500 im Mittelmeer 1938 - Foto: Regia Marina

MAS 563 - Foto: Regia Marina

S 626 (ex MS-Boot) -Bild aus Storia Militare Nr. 18

Der Verbleib von etlichen italienischen Beutebooten ist ungeklärt. Viele Boote wurden als Ersatzteillager benutzt und abgebrochen. Von den für die Kriegsmarine in Dienst gestellten Boote haben die folgenden Boote ein unklares Schicksal:

Boot Verbleib
S 501 ex MAS 566, 10.10.43 an rumänische Marine
S 502 ex MAS 567, 20.08.43 an rumänische Marine
S 503 ex MAS 568, 20.08.43 an rumänische Marine
S 504 ex MAS 569, 20.08.43 an rumänische Marine
S 505 ex MAS 570, 1943 gesunken im Schwarzen Meer
S 506 ex MAS 574, 10.10.43 an rumänische Marine
S 507 ex MAS 575, gesunken 27.05.43 in Feodosia nach Kollision mit Wrack
S 508 ex MAS 525, Materialreserve, Selbstversenkung 24.04.45 in Genua, gehoben 1946, repariert, ab 01.04.51 MEB 9
S 509 ex MAS 549, gesunken 22.05.44 durch Bombentreffer in La Spezia
S 510 ex MAS 551, Selbstversenkung 24.05.45 in Imperia
S 511 ex MAS 522, gesunken 04.12.43 durch Bombentreffer vor Makronisos
S 512 ex MAS 553, ab 25.01.45 Materialreserve, ??
S 513 ex MAS 554, evtl. SA 20 bei 10. Lehr-Flottille, ??
S 601 ex MS 42, ex Velebit, 10.44 gesunken durch Bombentreffer in Saloniki
S 602 ex MS 43, ex Dinara, 10.44 gesunken durch Bombentreffer in Saloniki
S 603 ex MS 44, ex Triglav, 10.44 Selbstversenkung in Saloniki
S 604 ex MS 46, ex Rudnik, 10.44 Selbstversenkung in Saloniki
S 605 ex MS 41, ex Orjen, 28.09.44 gesunken vor Montonemündung im Sturm
S 621 03.05.1945 Britische Beute in Grado
S 622 14.05.1944 durch Bombentreffer zerstört in der Werft Monfalcone
S 623 01.05.1945 Selbstversenkung vor Pola
S 624 14.05.1944 durch Bombentreffer zerstört in der Werft Monfalcone
S 625  1945 in der nördlichen Adria selbst versenkt ?
S 626 03.05.1945 Britische Beute in Grado
S 627 17.03.1945 durch Bombentreffer zerstört in der Werft Monfalcon
S 628 03.05.1945 Britische Beute in Grado
S 629 ex MS 76, 04.1945 Selbstversenkung vor Grado
S 630 ex MS 75, 03.05.1945 Britische Beute in Grado, 1945 Rückgabe an Italien, Weiternutzung als MS 75, 06.07.1949 Abgabe an Russland

Nach dem 09.09.1943 gerieten auch die folgenden Boote in deutschen Besitz, ihre Indienststellung und ihr Einsatz für die Kriegsmarine ist aber nicht nachweisbar: MAS 423, MAS 430, MAS 431, MAS 437, MAS 518, MAS 424, MAS 542, MAS 550, MS 32.

Nach dem 09.09.1943 gerieten die folgenden Boote in deutschen Besitz und wurden an  die Republica Sociale Italiana, 10. MAS-Flottille, Fürst Borghese, übergeben: MAS 502, MAS 504, MAS 505, MAS 531, MAS 544, MAS 556, MAS 557, MAS 558, MAS 561, MAS 562, MS 16 (SA 1), MS 34 (SA 2).

 

Griechische Beuteboote

Beim Einmarsch in Griechenland im April 1941 fielen der Kriegsmarine die S-Boote T 1 und T 2 in die Hände. Es waren  Thornycroft-55'-CMB (Coastal Motor Boat) mit zwei Thornycroft 12 Zylinder Otto-Motoren je 375 PSe und Spiralpropellern. Bewaffnet waren sie mit 2 Heck-Torpedorohren. Die Boote wurden mit der Bezeichnung SG 1 und SG 2 (SG = Schnellboot Griechenland) in Dienst gestellt und mit einem MG und 10 Wasserbomben bewaffnet. Ab 1943 fuhren die die Boote als GA 08 und GA 09 in der Küstenschutzflottille Piräus. Beide wurden am 11.01.1944 in Piräus durch Fliegerbomben versenkt.

MTB vom Typ Thornycroft 55 Foot - Foto: Imperial War Museum

 

Englische Beuteboote 

Die britischen Motor Torpedo Boats (MTBs) und Motor Gun Boats (MGBs) waren mit diversen Flottillen den Coastal Forces unterstellt. Es wurden insgesamt sieben britische MTBs bzw. MGBs erobert bzw. eingebracht.

Davon wurden die folgenden drei Boote von der Kriegsmarine in Dienst gestellt:

MTB 631 vom Typ Fairmile D (Admiralitätsentwurf) war eine Leihgabe an die norwegische Marine. Es war am 14.03.1943 bei Florø gestrandet und aufgegeben. Es gehörte zur 30. MTB-Squadron, die in Lerwick stationiert war und mehrfach zu Raids in die norwegischen Gewässer eindrang. Die Boote der Flottille waren mit norwegischen Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften besetzt. Nur die Funker waren Engländer. Die Besatzung stieg nach Vernichtung und Mitnahme einiger wichtiger Unterlagen und Geräte auf Schwesterboote um. Am 18.03.1943 wurde das Boot nach Bergen eingeschleppt und als S 631 wieder in Fahrt gebracht. Es wurde dem Admiral norwegische Westküste unterstellt. Der Verbleib ist ungeklärt.

MTB 631 aufgelaufen bei Florø 1943 - Foto: aus dem KTB Marineoberkommando Norwegen
Abschleppversuch MTB 631 - Foto: Archiv Urs Heßling
Längsseitsschlepp MTB 631 - Foto: Archiv Urs Heßling
MTB 631 auf Slip in Florø - Foto: Archiv Urs Heßling
MTB vom Typ Fairmile D - Foto: Imperial War Museum

MGB 666 ebenfalls vom Typ Fairmile D wurde am 05.07.1944 vor Ijmuiden erbeutet. Am 08.07.1944 wurde es durch eine Treibstoffexplosion vernichtet.

MTB 345 (Thornycroft Versuchsboot) wurde seit März 1943 für Operationen gegen die norwegische Küste von Shetland unter norwegischer Führung eingesetzt. Am 27.07.1943 wurde es nach einem Gefecht mit Vorpostenboot "V 5301 Seeteufel" in Ospa im Solund erobert. Die Besatzung (vier Norweger und ein Brite) wurde von der Gestapo erschossen. Das Boot kam im Juli 1943 als SA 7 wieder in Fahrt und geriet im August 1943 vor den Shetland Inseln in Brand und sank.

Die folgenden drei Boote waren so stark beschädigt, dass sie nicht durch die Kriegsmarine in Dienst gestellt wurden. Ihr Verbleib ist nicht geklärt:

MTB 5 (BPB 60' - 25 t) wurde am 29.09.1940 im Sturm leckgeschlagen und von der norwegischen Besatzung im Kanal aufgegeben. Es strandete in der Seinebucht. 

MTB 5 vom Typ BPB 50 Foot - Foto: Imperial War Museum

MTB 17 (BPB 60' - 22 t) wurde am 21.10.1940 vor Ostende von der deutschen Marineartillerie zum Wrack geschossen und am 22.10.1940 eingebracht.

MTB 335 (Typ Fairmile C) wurde in der Nacht vom 10./11.09.1942 in der Nordsee von der 2. SFltl in Brand geschossen und am 11.09.1942 nach Den Helder eingebracht.

Q 326 vom Typ Fairmile C auslaufend Lowestoft - Foto: Imperial War Museum

MTB 314 (ex USS PT 56 = Typ ELCO 77'), welches im Februar 1942 von der USN an die RN übergeben worden war, wurde am 14.09.1942 vor Tobruk schwer beschädigt durch die Kriegsmarine erbeutet. Es wurde repariert und als schnelles Minenräumboot RA 10 in Dienst gestellt. Es wurde nach dem Krieg nach England verkauft und bekam den Namen "Affitti e Prestitli". 

Elco 77 Foot PT-Boat der USN - Bild aus Gordon L. Rottman: US Patrol Torpedo Boats

RA 12 (ex MTB 314) - Bild aus Storia Militare Nr. 18

 

Russische Beuteboote

Zwei der 1. SFltl im Jahre 1942 zugewiesenen erbeuteten sowj. S-Boote (TKA-47 aus der Ostsee und TKA-111 bei Eupatrorija gestrandet und geborgen) von 17,8 t Verdrängung (Länge 19,1 m, Breite 3,3 m, Tiefgang 1,2 m) mit 2 x 53,3 cm Torpedoablaufbahnen und 1 x 12,7mm-MG bewaffnet und von 2 GAM 34 BSF Otto-Motoren je 800 - 850 PS angetrieben waren zwar über 50 kn schnell wiesen aber starke Korrosionsprobleme auf. Die Besatzung betrug 6 bis 8 Mann.

TKA-45 bei hoher Fahrt - Foto: Unbekannt

 

Eins der letzten Bilder von S 199 vor dem Verlust - Bild: Aus Steve Wiper: Kriegsmarine Schnellboote